Svartisen Gletscher

9. bis 10. Juli 2023

Bei unserer Fahrt entlang der Küstenstraße RV 17, der wir mit einigen Abstechern bis Trondheim folgen wollen, kamen wir am Svartisen Gletscher vorbei. Leider zog sich an diesem Tag eine tiefe Wolkendecke über den Fjord, sodass wir die imposanten Eisfelder nur zum Teil sehen konnten.

Noch ist der Svartisen Gletscher wolkenverhangen…

Aber das wenige, dass wir von dem Gletscher zu sehen bekamen, beeindruckte uns sehr. Während der Weiterfahrt beschlossen wir spontan, in der Nähe zu übernachten und am nächsten Tag bei vermutlich besserem Wetter zur Gletscherzunge zu wandern.

… von unserem Stellplatz war der Svartisen am Abend klar zu erkennen

Der Svartisen ist der zweitgrößte Gletscher Norwegens und sein Name bedeutet übersetzt Schwarzeis. Insgesamt besitzt der Gletscher 60 Arme, die in verschiedene Täler hinabfließen. Bis in die 1950er Jahre reicht der Hauptgletscher fast bis auf Meereshöhe und endete in einem Gletschersee.

Seit dieser Zeit bildet sich der Gletscher jedoch stark zurück. Da dieser Vorgang bereits seit vielen Jahrzehnten anhält, nimmt man an, dass hierfür nicht nur die Erderwärmung verantwortlich ist. Im Jahr 1982 brach ein großer Teil des Hauptgletschers ab und schwamm einige Jahre im Gletschersee.

Die Wanderung zum Gletscher

Am nächsten Tag war tatsächlich ideales Wanderwetter. Wir brachen recht früh auf, um das erste Boot zu erreichen, welches die Wanderer über den Fjord bringt. Mit dem Auto erreicht man das Wandergebiet nicht.

Nur mit dem Boot erreicht man das Wandergebiet

Nach zwei Kilometern Wanderung über eine Sandpiste, kommt man an den Gletschersee, dann erfolgt der eigentliche steile Aufstieg über glatt geschliffene Felsen, die noch vor 80 Jahren von Eis bedeckt waren.

Glatt geschliffene Felsen wurden noch vor einigen Jahren vom Gletscher bedeckt

Nach rund zwei Stunden erreicht man die Gletscherzunge. Auf das Eis sollte man sich jedoch nur mit einem kundigen Bergführer begeben. In der Nähe der Gletscherzunge hört man es knacken und gurgeln. Man spürt, dass jederzeit Eis abbrechen könnte und hält instinktiv einen Abstand zu dem zerklüfteten Eis.

Inklusive des Bootstransfers dauerte die Tour etwa 51/2 Stunden. Wir waren danach ziemlich geschafft, sind jedoch froh uns für diesen spontanen Ausflug entschieden zu haben. So konnten wir diese gewaltige Gletscherwelt erleben, solange sie noch existiert.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert