Der Camper und die Fahrräder sind für uns eine Traumkombination: Beide Fortbewegungsmittel bieten auf unterschiedliche Weise Unabhängigkeit und Flexibilität. Meist bleiben wir zwei bis drei Tage an einem Ort und erkunden die Umgebung von dort aus mit Fahrrädern. Mit dem Fahrrad lassen sich auch längere Tagesetappen meistern, aber die Reisegeschwindigkeit ist so gering, dass man viel auf dem Weg sehen und entdecken kann.
Auf unseren Fahrradtouren innerhalb Deutschlands ziehen mittlerweile gefühlt 80 Prozent der Fahrradfahrer*innen mit E-Bikes an uns vorbei. Deshalb begannen wir darüber zu diskutieren, ob wir während unsere Sabbatical-Reise auf dieses Fortbewegungsmittel umsteigen sollten. Am Ende entschieden wir uns dagegen: Die Räder sind schwer und die Abhängigkeit von einem Stromanschluss ist groß.
Da wir die Bikes zukünftig auf einem Träger auf der Heckklappe transportieren wollten, mussten sie leicht und klein sein. Sie sollten nicht über die Silhouette des Hochdachs hinausragen und der Kraftaufwand, sie auf den Heckträger hochzuwuchten, durfte nicht zu groß sein.
Ideal wäre es, wenn man die Fahrräder klappen oder falten könnte, um sie bei einem Aufenthalt in einer Stadt oder beim Befahren einer staubigen Piste auch sicher im Fahrzeuginneren verstauen zu können.
Die meisten Falt- oder Klappräder besitzen 18 oder 20 Zoll Raddurchmesser und haben dadurch andere Fahreigenschaften als herkömmliche Fahrräder. Bei meinen Recherchen stieß ich ein wunderschönes und gut ausgestattetes Faltrad der Firma Tern mit 24 Zoll Reifen. Angeblich hatte die Firma Tern ihren Mitarbeitern bei der Gestaltung ihres Traum-Faltrads freie Hand gelassen und dabei ist dann dieses Rad herausgekommen: 11-Gang-Nabenschaltung, hydraulische Scheibenbremsen, hochwertige Komponenten und tolles Design. Leider wird dieses Fahrrad schon länger nicht mehr hergestellt und war auch gebraucht nur schwer zu finden. Nach längerer Suche fand ich zu angemessenen Preisen je ein Exemplar in Essen und in der Nähe von Halle.
Tatsächlich besitzt dieses Fahrrad nicht die guten Fahreigenschaften eines City- oder Reiserads. Die Strecken, die man damit »schmerzfrei« bewältigen kann, sind kürzer. Die Distanzen, die man mit diesen Rädern problemlos bewältigen kann, sind jedoch größtenteils ausreichend. Falträder sind eben ein Kompromiss: in diesem Fall aber ein guter.