Wir haben nun einen festen Termin für die Abreise festgelegt. An den Osterfeiertagen soll es losgehen. Mit dieser Festlegung wollen wir vermeiden, dass sich der Starttermin wegen irgendwelcher »wichtigen« Aufgaben herauszögert.
In den vergangenen Wochen und Monaten befanden wir uns in einer geschäftigen Phase der Vorbereitungen. Mittlerweile ist die Do-List jedoch fast abgearbeitet und die letzten Arbeitstage liegen bereits hinter uns.
Bei aller Vorfreude tauchen bei mir leichte Ängste und Zweifel auf, je näher die Abreise heranrückt. Immerhin verlassen wir für ein Jahr unsere Komfortzone und werden unter nicht immer vorhersehbaren Bedingungen in einem kleinen Bus leben. Es ist uns klar, dass wir nicht die Instagram-Vanlive-Idylle erleben werden. Es wird sicherlich Tage geben, an denen wir bei schlechtem Wetter im Bus festsitzen. Wir wissen nicht, ob wir auf der langen Reise von Krankheiten, Diebstählen, Fahrzeugdefekten oder Unfällen verschont bleiben. Klar, es gibt Sicherheitsnetze in Form von Versicherungen, die uns in solchen Situationen auffangen können. Erleben möchten wir sie jedoch möglichst nicht.
Ich kenne dieses Reisefieber oder die Reiseangst von Touren, die ich als Jugendlicher gemacht hatte. Damals ohne Versicherungen und ohne internetfähiges Smartphone. Die Ankunft in einer fremden Stadt, die Suche nach einer Unterkunft ohne Vorplanung, ohne Google-Maps und ohne die Sprache zu beherrschen. Ähnlich geht es mir aktuell. Vermutlich gehört ein gewisses Maß an Reisefieber dazu, wenn man das erste Mal eine solche Langzeitreise startet.
Aktuell treffen wir die letzten Vorbereitungen: Der Bus hat eine große Inspektion, leichte Offroad-Bereifung und einen stabilen Unterfahrschutz aus Metall erhalten. Ausrüstungsgegenstände werden zusammengesucht und noch einmal getestet. Bei allen Dingen und Kleidungsstücken wägen wir ab, ob wir sie wirklich benötigen.
Vorräte werden aufgefüllt: Viel passt jedoch nicht in die Vorratsbox. Für zwei oder drei Tage soll es jedoch immer reichen. Wir diskutieren, welche Gewürze wir mitnehmen und welche Arzneimittel eingepackt werden sollen. Der Berg an Gegenständen, die in den Bus gepackt werden sollen wächst kontinuierlich an. Am Ende wird sicherlich das eine oder andere Teil zu Hause bleiben müssen.
Für Regentage habe ich eine Auswahl von Dokus und Filmen auf eine Festplatte gespielt. Aktuell testen wir unterschiedliche Leih-Plattformen für E-Books. Für uns ist wichtig, dass sich auch Reiseführer im Sortiment befinden. Richtige Bücher können wir aufgrund des Platzmangels und des hohen Gewichts nicht mitnahmen.
All diese Aktivitäten lassen den Starttermin immer konkreter werden.