27.bis 28. Juni 2023
Die Hurtigruten ist eine norwegische Postschiff-Linie, welche seit 1893 die Orte entlang der rund 2700 km langen Westküste verbindet.
Die Linie verkehrt zwischen Bergen und Kirkenes und benötigt für die Hin- und Rückfahrt 13 Tage. Jede Station entlang der Route wird täglich angefahren.
In den ersten Jahrzehnten diente die Hurtigruten dem Transport von Fracht und Post und war im Norden des Landes gleichzeitig eine wichtige Verbindungslinie für die Bewohner*innen. Ab den 1930er Jahren wurden die Schiffe immer stärker von Touristen genutzt. Auch wenn die Postschiffroute ihre eigentliche Bedeutung – dem Transport von Post und Fracht – längst verloren hat, so ist für Norweger ein Norwegen ohne Hurtigruten kaum vorstellbar.
Zum einhundertsten Jubiläum wurde in Stockmarken auf den Vestererålen ein Hurtigrutenmuseum eröffnet. Dort wurde das 1956 in Dienst gestellte Hurtigrutenschiff Finnmarken als Hauptattraktion im Außengelände aufgedockt. Da das Schiff im Laufe der Zeit immer mehr Rost ansetzte, wollte man es schließlich verschrotten. Doch entschied man sich anders: Das Schiff wurde restauriert und bekam 2022 eine moderne architektonische Hülle, die es zukünftig vor den Auswirkungen der Witterung schützen wird.
Da ich als Studierender vor langer Zeit mit einem ähnlichen Hurtigruten-Schiff unterwegs war, weckte dieser Museumsbesuch viele Erinnerungen.
Das Besondere an diesem Museumsschiff und dem musealen Konzept besteht darin, dass man sich völlig frei in der Finnmarken bewegen kann. Es gibt keine Tafeln mit Erklärungen und man kann sich, wenn man möchte, in den Salons auf Stühle oder Sofas setzen oder im Speisesaal bei zeitgenössischer Musik etwas zu trinken oder essen bestellen. Man bekommt so ein intensives Gefühl dafür, wie es gewesen sein muss, mit einem solchen Schiff unterwegs zu sein.
Wandern auf Vesterålen
Wir haben auf den Inseln zwei sehr unterschiedliche Wanderungen unternommen. Die erste startete in Straumsjøen, einem kleinen Fischerort und führt uns entlang der Küstenlinie. Insgesamt hat der Hin- und Rückweg eine Länge von etwa 20 km. Das hört sich durchaus machbar an. Wir haben jedoch nur etwa die Hälfte geschafft, denn der Weg ist durchaus anspruchsvoll: Er führt entlang steiler Klippen und über Geröllfelder. Teilweise sind auch einige leichtere Kletterpassagen zu bewältigen. Man kann auf diesem Weg die Küste sehr intensiv erleben.
Die zweite Wanderung begann direkt neben unserem Stellplatz an einer ehemaligen Schule.
Er führt uns auf einen der zahlreichen Berge der Vesterålen, dessen Höhe rund 650 Meter betrug. Das hört sich nicht viel an, man muss jedoch bedenken, dass man auf Meereshöhe startet. Auch diese Wanderung konnten wir nicht wie geplant zu Ende führen, da wir uns unterhalb des Gipfels in den Wolken befanden. Und da es wenig sinnvoll ist, einen Gipfel zu besteigen und von dort aus keinen Panoramablick genießen zu können, kehrten wir um. Auf dem Rückweg hatten wir doch noch die erhofften Ausblicke auf die unzähligen Fjorde und Berge.
… und schon wieder ein fantastischer Bericht mit umwerfenden Fotos einer traumhaften Landschaft. Sehr schön, auf diese Weise an Eurer Reise teilzuhaben.
LD aus Schweden, max