Wilde Pferde

21. bis 23. Januar 2024

Immer wieder sind wir auf dieser Reise unerwartet auf ganz besondere Landschaften gestoßen: Längere Zeit war dies nicht mehr der Fall, aber in diesem Blogbeitrag können wir wieder über ein solchesin besonderes Erlebnis berichten.

Unseren nächsten Stopp wollten wir in Oristano einlegen. Nachdem wir vergeblich einen Campingplatz angesteuert hatten, der eigentlich ganzjährig geöffnet sein sollte, fanden wir einen ganz neuen Stellplatz, den eine deutsche Familie aufgebaut hatte. Vor 1 ½ Jahren hatten sie die Zelte in Deutschland abgebrochen und mit ihren beiden Kindern einen Neuanfang auf Sardinien gewagt. Hier haben sie ein völlig verwildertes Grundstück erworben und dieses mit viel Mühe in einen herrlichen Garten und Wohnmobilstellplatz verwandelt. Wir waren sehr begeistert von diesem Stellplatz mit Familienanschluss.

Mit den Fahrrädern unternahmen wir am nächsten Tag einen Ausflug zum südlichsten Zipfel der Sines Halbinsel, einem schilfumsäumten Lagunengebiet, wo wir erneut eine Vielzahl von Vögeln beobachten konnten. Ganz im Süden liegt das Capo San Marco, wo auch die Überreste der antiken Stadt Tharros zu besichtigen sind.

Zwar war die Besichtigung an diesem Tag nicht möglich, aber allein für die weite Sicht über das schmale langgezogenen Cap mit hohen Klippen hat sich der Ausflug gelohnt.

Aber nun zu unserer besonderen landschaftlichen Entdeckung: Vor unserer Weiterfahrt in Richtung Süden, erhielten wir von der Familie den Tipp, einen Abstecher ins Landesinnere, zur Giara di Gesturi, zu unternehmen. Das ist eine Hochfläche aus Basaltgestein, die auf etwa 550 über dem Meeresspiegel liegt.

Die Hochebene Giara di Gesturi liegt auf ca. 550 m Höhe.

Die Anfahrt gestaltete sich nicht ganz einfach: Wegen Bauarbeiten war der Zufahrtsweg gesperrt und wir wurden auf eine schmale Schotterpiste geleitet, die einen Berghang entlang verlief. Irgendwann kam uns ein Einheimischer in einem Kleinwagen entgegen und weigerte sich zurückzusetzen. Also mussten wir mit dem Bus rückwärts eine Ausweichstelle ansteuern. Der Einheimische versuchte uns auf Italienisch zu erklären, dass wir mit unserem Wagen hier nicht weiterfahren könnten. Nach einigen Kurven war auch klar weshalb. Die Straße wand sich urplötzlich mit etwa 30 Prozent Steigung den Berg hinauf. Hier half nur umkehren und die Giara di Gesturi von einer anderen Richtung anzufahren.

Wir sind froh, dass wir diesen zweiten Versuch unternommen haben, denn auf der Hochfläche angekommen empfing uns eine Landschaft, wie wir sie noch nie gesehen haben. In den Wintermonaten kann das Wasser durch die undurchlässigen Basaltfelsen nicht versickern und es bilden sich viele flache Seen, die im Sommer wieder austrocknen.

Geprägt wird das Landschaftsbild von kleinwüchsigen Korkeichen und Macchia.

Die Besonderheit dieser rund 43 km² großen Fläche besteht jedoch darin, dass hier verwilderte Hausschweine und rund 600 frei lebende Pferde herumziehen. Die Pferde konnten wir sogar an einigen Orten beobachten. Es sind übrigens keine richtigen Wildpferde. Sie gehören den Bauern aus den umliegenden Ortschaften.

Im Winter werden sie in Pferchen aus Basaltsteinen zusammengetrieben. Dort entscheidet sich, welche Tiere im kommenden Jahr wieder auf der Hochebene grasen können und welche im Schlachthof enden. Pferdefleisch gilt auf Sardinien als besondere Delikatesse.

Das Licht, die Korkeichen, die hellen Basaltfelsen und natürlich die Pferde: All dies ergab ein so überwältigendes Naturerlebnis, wie wir es nur ganz selten auf dieser Reise sehen durften.

Entlang der Sardischen Westküste

18. bis 21. Januar 2024

Schon von Spanien aus haben wir uns auf die Suche nach einem ersten Stellplatz auf Sardinien gemacht und sind zum Glück fündig geworden. Ganz in Nordwesten der Insel auf dem Weg nach Stintino öffnet ein Stellplatz für uns auf Anfrage, der eigentlich im Winter geschlossen ist. Auf dem Weg dorthin gewinnen wir einen ersten Eindruck von der zweitgrößten Inseln im Mittelmeer. Uns erstaunt vor allem wie grün alles ist, es wirkt frühlingshaft.

Am Stellplatz werden wir freundlich von der Besitzerin will kommen geheißen, außer uns sind noch drei junge Männer auf dem Platz, die hier zeitweise leben. Die ersten Nächte sind kalt, die Toiletten und der Duschraum auch, aber es gibt eine Dusche mit warmen Wasser und Strom, sodass wir den Bus heizen können.

Unser Badezimmer

Am nächsten Tag fahren wir mit dem Fahrrad nach Stintino, das auf einer Halbinsel ganz im Nordwesten der Insel liegt. Früher war es ein Fischerort mit zwei kleinen Häfen, heute ist es zumindest in der Hauptsaison ein sehr beliebter Ferienort, der mit Stränden wie in der Karibik wirbt.

Auch wenn keine Badesaison ist, das Wassertemperatur beträgt 14 Grad, sind wir erstaunt über das klare türkisblaue Wasser und die Strände aus weißem Sand oder kleinen weißen Kieseln.

Die Ankunft in Sardinien ist wie ein Déjà-vu, die Voraussetzungen sind ähnlich wie am Anfang unserer Reise. Auch vor zehn Monaten war es in den Nächten kalt und es war jeden Tag ein kleines Abenteuer, wo und ob wir einen geeigneten Übernachtungsplatz finden würden. Auf Sardinien wird das Reisen wieder abenteuerlicher und spannender.

Unsere weitere Reiseroute auf Sardinien richtet sich fortan nach möglichen Stellplätzen. Fast alle Campingplätze und Restaurants sind im Winter aus Mangel an Gästen geschlossen. Häufig sind es kleine landwirtschaftliche Betriebe, die jetzt noch Stellplätze anbieten. Für sie bedeutet es keinen zusätzlichen Aufwand, vereinzelte Gäste aufzunehmen. Unseren nächsten Platz finden wir in der Nähe von Bosa. Die Anfahrt ist steil und abenteuerlich und der Stellplatz bei einer deutschen Auswanderin ist wieder sehr einfach, nur eine Toilette und ein Außenwaschbecken mit kaltem Wasser.

Außendusche, Toilette, Abwaschbecken und ein Toller Blick in die Berge

Die Fahrt entlang der Westküste von Stintino nach Bosa ist herrlich. Völlig überrascht sind wir von der Landschaft. Hätte man uns vor unserer Ankunft Bilder der Sardischen Nordwestküste gezeigt, wir hätten eher auf Irland getippt. Jetzt im Winter ist es überall sehr grün auf den Hügeln am Meer.

Wir fahren teils im Landesinneren zwischen Bergen entlang, teils aber auch direkt an der Steilküste. Die Küste wird zunehmend schroffer und die Berge höher, ein direkter Zugang zum Meer ist selten. Aktuell sind wir wieder einmal froh, mit einem kleinen VW-Bus unterwegs zu sein. Die Landschaft ist geprägt von Wäldern, die 50 % der Fläche Sardiniens bedecken. Auch Weidelandschaft, über die Schafherden ziehen und Olivenhaine sieht man häufig.

Bosa ist ein Ort wie aus dem Bilderbuch. Auf dem Berg thront das Castello Malaspina, im Tal schlängelt sich der breite Fluss Temo, in dem sich die bunten Fassaden der Gebäude spiegeln. Die hohen Häuser lassen nur wenig Licht in die engen Gassen. Es ist etwas feucht, viele der Häuser stehen leer und warten auf neue Besitzer. Um die Stadt herum, in den Bergen, werden Oliven und Wein angebaut.

Die Fähre nach Sardinien

17. und 18. Januar 2024

Wir haben schon einige Fährfahrten auf unserer Reise gemacht, aber die Überfahrt nach Sardinien wird die längste sein. 15 Stunden sind wir unterwegs und da wir über Nacht fahren, buchen wir eine Kabine.

Unsere Fähre soll um Mitternacht in Barcelona ablegen. Wir verzichten auf eine Stadtbesichtigung da wir die Innenstadt meiden möchten. Laut den Sicherheitshinweisen der Touristeninformation sollte man bei der Fahrt durch die Stadt die Zentralverriegelung betätigen und die Fenster geschlossen halten.

So riesig hatten wir uns die Fähre nicht vorgestellt

Es gibt nur wenige (sehr teure) bewachte Parkplätze für Wohnmobile in der Innenstadt und so treffen wir schon vier Stunden vor Abfahrt am Terminal ein, aber wir sind bei weitem nicht die ersten. Mehrere Schlangen sind schon gut gefüllt. Wir vertreiben uns die Zeit unter anderem mit dem Lesen von meist sehr schlechten Bewertungen für unsere italienische Fährgesellschaft. Der Durchschnitt der Bewertungen liegt bei 1.3 Sternen: Diesen Negativrekord muss man erst einmal schaffen.

Wir amüsieren uns köstlich darüber, was alles bemängelt wird und schiefgehen kann. Obwohl wir einiges gewohnt sind und nicht so leicht zu schocken sind, packen wir dann doch noch Desinfektionstücher und unsere eigenen Kopfkissen ein. Beides benötigen wir aber dann doch nicht. Die Kabine ist zwar nicht besonders sauber aber wir haben frische Bettwäsche.

Unsere Kabine: 4 Bett, innen

Das Boarding verläuft nach unserem Gefühl recht chaotisch, einzelne Fahrzeuge werden aus den Reihen herausgewunken und vorbei an anderen gelotst. Immer wieder kommen noch LKW angebraust und es wird wild und hektisch in alle Richtungen gestikuliert. Kurz vor 24 Uhr können auch wir auf die Fähre fahren.

Die Überfahrt ist trotz ziemlicher Windstärke und spürbarem Wellengang recht unspektakulär. Schlafen ist nur bedingt möglich aufgrund des Geschaukels und der Motorengeräusche. Die Fähre ist nur teilweise gefüllt, Shops oder Restaurants sind zu oder nur für kurze Zeit geöffnet.

Einige Bars sind geschlossen
Nur wenige Reisende sind auf dem Schiff: Die Restaurants sind schwach besucht.

Aber am Vormittag gibt es eine Abwechslung: Eine Notfallübung. Wir müssen die Kabinen verlassen, uns zu Sammelpunkten begeben, dort erhalten wir Schwimmwesten und müssen uns in 4er-Reihen aufstellen. In die Rettungsboote geht’s dann doch nicht… Insgesamt ein ziemliches Chaos, die Durchsagen auf Englisch sind kaum zu verstehen und die Crew erteilt alle Anweisungen ausschließlich auf Italienisch. Aus mancher 4er-Reihe wird eine 6er-Reihe. Aber wir haben für den Notfall was gelernt, in der Hoffnung, dass er nie eintreten wird.

Pünktlich nach 15 Stunden erreichen wir den Hafen Porto Torres auf Sardinien.

Entlang der Ostküste Spaniens

Im Januar 2024

Seit einiger Zeit sind wir an der Südküste und nun schon einen ganzes Stück an der Ostküste Spaniens unterwegs. Langsam lässt die Begeisterung für diese Gegend nach. Es gibt zwar immer wieder schöne Küstenorte, die oft an Hügeln gelegen sind, mit engen, verwinkelten Gassen und Castellos oder Kirchen auf dem Berg und herrlichen Ausblicken auf das Meer und die Landschaft.

Und immer wieder staunen wir über die Orangen- und Zitronenplantagen und die hohen karge Berge im Hinterland.

An der Ostküste sehen wir immer wieder Orangenplantagen …
… und karge Berge im Hinterland

Inzwischen ist die Küste mit ihren langen Sandstränden aber geprägt von Ferienanlagen, Bettenburgen und Hochhäusern, deutliche Zeichen des Massentourismus. Um diese Zeit wirkt vieles verlassen, die Restaurants und Geschäfte haben oft zu.

Insgesamt gefällt uns die Küste immer weniger, zudem sind die Campingplätze bzw. Stellplätze total voll: Wir stehen oft dicht an dicht mit anderen Campern, die im Gegensatz zu uns Wochen auf diesen Plätzen verbringen.

Auch manche Radtour entwickelt sich streckenweise zu einer Irrfahrt. So landen wir zum Beispiel in Gandia auf dem Weg zu einer Burg, zunächst auf einer Schnellstraße mit einem Tunnel. An uns rast ein Auto nach dem anderen vorbei und es gibt erst nach 6 Kilometer eine Ausfahrt. Um die Burg zu erreichen, fahren wir einen riesigen Bogen. Unser Rückweg führt durch mehrere Tunnel, in denen ein Fluss – wenn er mal Wasser führt – diverse Straßen unterquert.

Wir entschließen uns Spanien möglichst bald zu verlassen. Eigentlich war Korsika unser nächstes Ziel, aber unsere Internetrecherche ergibt, dass es dort kaum geöffnete Stell- oder Campingplätze gibt. Und außerdem verkehrt von Spanien keine Fähre dorthin. Wir müssten nach Marseille weiterreisen. So entschließen wir uns stattdessen nach Sardinien überzusetzen, wo es vermutlich im Winter mehr Infrastruktur für Camper gibt und buchen die nächste Fähre von Barcelona nach Porto Torres.

Nach Valencia machen wir noch einen Stopp in Peniscola, wieder das bereits bekannte Bild: eine schöne Altstadt mit Castello und am Strand Unmengen von Hotels.

Wir ergattern den letzten Platz auf einem Campingplatz, wo es recht lustig zu geht. Hauptsächlich treffen wir hier Franzosen und Niederländer. Es wird an jeder Ecke geplaudert und viel gelacht. Morgens treffe ich Frauen mit sehr dekorativen Duschhauben und Bademäntel im Bad, die zunächst mal jede Dusche testen bevor sie sich für eine entscheiden und auch mir eine empfehlen.

Ebro-Delta

Unseren letzten Tag in Spanien verbringen wir im Ebro-Delta. Früher wurde die Gegend dieser Flussmündung vorrangig als Weideland genutzt, denn auf den salzhaltigen Böden konnte keine Landwirtschaft betrieben werden. Im 19. Jahrhundert begann man mit dem Reisanbau und leitete dafür Flusswasser aus dem Ebro in das Mündungsdelta. Noch heute wird auf 75 % der Fläche Reis angebaut. Daneben ist das Delta ein Brut- und Rastgebiet für unzählige Vögel, von denen viele hier überwintern. Wir entdecken wieder hunderte von Flamingos.

Das Delta ist unbedingt sehens- und empfehlenswert.

Valencia

13. bis 15. Januar 2024

Seit einigen Tagen reisen wir entlang der Küste und haben uns in Richtung Valencia, der drittgrößten spanischen Stadt vorgearbeitet. Da sich die Ferienorte an der Reiseroute architektonisch oft ähneln und aus unserer Sicht nicht sehr attraktiv sind, haben wir größere Etappen zurückgelegt. Aber darüber wird Kathrin im nächsten Blog-Beitrag näher berichten.

Valencia war für uns eine große Überraschung. Trotz ihrer 800.000 Einwohner wirkt die Stadt nicht hektisch und sie wird zumindest zu Beginn des Jahres noch nicht von Touristen überlaufen. Auch die Preise sind, wie wir finden, in dieser Stadt noch niedriger als in anderen Metropolen. Übrigens soll die Paella ursprünglich aus Valencia stammen, was wir zum Anlass genommen haben, ein typische Paella Valenciana zu probieren.

Die Architektur der Innenstadt ist stark geprägt von der valencianischen Form des Modernismus. Überall kann man die prächtigen Fassaden der Bürgerhäuser bewundern. Auch der Bahnhof und die Markthallen wurden in dieser Bauform gestaltet und sind sehr sehenswert.

Ebenfalls einen Besuch wert sind die gotischen Türme der beiden ehemaligen Stadttore. Von dort kann man einen Blick über die Stadt genießen.

Als im Jahr 1957 der Fluss Turia über die Ufer trat und große Schäden verursachte, beschloss man einen Umbau der Stadt durchzuführen. Der Fluss sollte zukünftig außerhalb der Stadt fließen und in dem ehemaligen Bett plante man den Bau einer Stadtautobahn. Aufgrund von Bürgerprotesten wurde dieser Plan verworfen und es entstand ein riesiger Grünzug, der heute als die grüne Lunge Valencias bezeichnet wird. Am Ende des Turia Parks wurde – von dem hier gebürtigen Stararchitekt Santiago Calatrava – eine neue Kunst- und Wissenschaftsstadt geplant: Die Ciudad de las Artes y de las Ciencias.

Wir haben diesen neuen Stadtbereich besucht: Eine Ansammlung von Gebäuden im typischen Stil Calatravas. Der Name des neuen Stadtteils ließ viel Inhalt erwarten. Aber hier wurden wir enttäuscht. Das 360 Grad Kino konnte inhaltlich und technisch nicht überzeugen und die Wissenschafts-Ausstellung wirkte so, als ob man zwanghaft versucht hätte, das riesige Gebäude mit Inhalt zu füllen.

Blick ins 360 Grad Kino
Pixar Ausstellung

Bei unserem Streifzug durch die liebevoll restaurierte Innenstadt stießen wir auf ein Kunstmuseum, welches uns hingegen sehr positiv überraschte. Das Centre del Carme Cultura Contemporanea befindet sich in einem ehemaligen Kloster im Stadtteil Carmen. Der Eintritt ist kostenfrei und die Ausstellungen und das Gebäude sehr beeindruckend.

Wir sahen eine Ausstellung des Klangkünstlers Llorenc Barber, Installationen von Felipe Pantone (Wo der Name Programm ist) und Ausstellungen weiterer toller Künstler. Das Spektrum der Arbeiten ist großartig und spannend. Da könnten sich manche hochpreisige Museen in den Metropolen eine Scheibe abschneiden.

Valencia hätte noch so viel mehr zu bieten, aber nach zwei Tagen in der Stadt waren wir einfach erschöpft und sind daher wieder aufgebrochen.

Valencia hat uns sehr positiv überrascht und wir können den Besuch dieser Stadt nur empfehlen.

Granada und Murcia

6. bis 10. Januar 2024

Wer die spanische Mittelmeerküste bereist, sollte einen Abstecher nach Granada machen. Wir reisen zunächst entlang der Küste nach Salobrena an den Playa de Granada, wo wir zwei Tage verbringen, bevor wir ins Landesinnere nach Granda starten. Zwei Städtereisen direkt hintereinander sind uns zu stressig.

Die Hauptattraktion in Granda ist zweifelsfrei die Albambra, welche als eines der bedeutendsten Beispiele islamischer Kunst gilt. Seit 1984 steht die Stadtburg unter Weltkulturerbe-Schutz und ist eine der meistbesuchten Attraktionen Europas.

Die Zahl der BesucherInnen wird auf täglich etwa 8000 Personen begrenzt und man sollte die Tickets längerfristig online vorbestellen.

Nach der Eroberung der iberischen Halbinsel begannen die Mauren auf dem Felsen über der Stadt eine Festung zu errichten, die in den folgenden Jahrhunderten von den jeweiligen Herrschern immer weiter ausgebaut wurde. Immer prächtigere Repräsentationsräume wurden geschaffen. Die üppige Ausgestaltung der Palasträume ist überwältigend.

Allerdings überfordert der Detailreichtum nach einiger Zeit die Sinne, daher ist es gut, dass es ausgedehnte Gartenanlagen gibt, in denen man sich erholen kann.

Blick auf die Stadt von der Festung

Die vielen BesucherInnen werden geschickt durch die Anlage geführt, sodass die Alhambra nicht überfüllt wirkt.

Dass die Alhambra bis heute existiert, ist auf eine weise Entscheidung des letzten maurischen Herrschers Muhammed XII zurückzuführen, der diese einzig verbliebene maurische Festung auf spanischem Boden nach einer Belagerung 1492 an die katholischen Könige übergab. Er wollte damit die Zerstörung der Alhambra verhindern.

Murcia

Die nächste Reiseetappe wurde von uns aus eher praktischen Erwägungen gewählt. Zum einen stand bei mir (Jörg) ein dringend notwendiger Zahnarztbesuch an und zum andern mussten wir etwas Strecke gewinnen, da wir spätestens bis Anfang März ja wieder in Erfurt sein wollen. Wir fuhren also rund 300 Kilometer durch das Landesinnere nach Murcia.

Dort machte ich mich gleich auf die Suche nach einer Zahnarztpraxis. Diese werden in Spanien meist stark beworben und sind nicht zu übersehen. Häufig findet man größere Gemeinschaftspraxen oder Zahnarztketten in den Innenstädten in bester Lage. Im Internet und in den Schaufenstern werden die Leistungen aufwendig beworben. Es gibt Festpreise und Sonderangebote für Zahnersatz. Auch eine Finanzierung wird oft auf den Werbeplakaten angeboten.

Der Besuch in Murcia ist nicht unbedingt von touristischen Highlights gekrönt

Ich hatte mir bewusst eine kleinere Praxis herausgesucht. Zunächst dachte ich, dass dies ein Fehler war, denn die Praxis wirkte beim Betreten zunächst wie eine normale Wohnung. Die Behandlung war jedoch topp. Da ich Zahnschmerzen hatte, wurde ich sofort in ein Behandlungszimmer gebeten. Eine Wurzelbehandlung und weitere Behandlungsschritte waren notwendig. Nach fast 1 1/2 Stunden konzentrierter und professioneller Behandlung bezahlte ich einen erstaunlich geringen Betrag. Auch die notwendigen Medikamente kosteten fast nichts. Kein Wunder, dass sich hier in Spanien manche Reisende die Zähne sanieren lassen.

Malaga

4. bis 5. Januar 2024

Für die folgenden Tage ist kühleres Wetter angesagt, also Zeit die Sierra de las Nieves schleunigst zu verlassen, um nicht im Schnee eine Passstraße überqueren zu müssen. In der Tat sahen wir einige Tage später von der Küste aus schneebedeckte Berge.

Der erste Schnee in den Bergen

Unser nächstes Ziel ist die Stadt Malaga. Auch hier setzt sich die uns schon bekannte Problematik fort. Alle Wohnmobil- und Campingplätze in der Nähe der Stadt sind alle restlos ausgebucht. Die Region rund um Malaga ist bei Reisenden beliebt, weil Klima und Temperaturen im Winter hier besonders angenehm sind. Bei der Planung unserer Reiseroute waren wir davon ausgegangen, dass es in dieser Zeit kein Problem sein sollte, in Südspanien Übernachtungsmöglichkeiten zu finden. Eine etwas naive Einschätzung, wie sich jetzt herausstellt. Selbst während der Hauptreisezeit konnten wir bislang immer einen Stellplatz finden. Knapp eine Autostunde von Malaga entfernt ergattern wir noch ein freies unattraktives Plätzchen zwischen Dauercampern.

Von hier können wir jedoch sehr gut mit dem Bus in die Stadt fahren. Die Busverbindungen in Spanien sind hervorragend und sehr preisgünstig.

Malaga zeigt sich noch festlich geschmückt

Es ist der Vortag des 6. Januars, dem Feiertag »Heilige drei Könige«, an dem die Kinder in Spanien traditionell Geschenke erhalten. Am Vortag werden Umzüge mit geschmückten Wagen, Musik und Tanzgruppen abgehalten, die den den Faschingsumzügen in Deutschland ähneln. In Malaga wurden bei unserem Besuch gerade die Vorbereitungen für diesen Umzug getroffen. An einer breiten Innenstadtallee standen Stuhlreihen und in den Nebenstraßen parken die Festwagen. Eigentlich wollten wir bis zum Abend bleiben, um uns den Umzug anzusehen, aber es ist kalt und windig und zudem ist Kathrin stark erkältet.

Lichthof des Unterirdischen Centre Pompidou in Malaga

Wir besuchen die Zweigstelle des Centre Pompidou, in der eine Sonderausstellung mit den Werken des Designers Ettore Sottsass gezeigt wird.

Büro Schreibmaschinen im Kunstmuseum

Die zweite Ausstellung trägt den Titel »Place-Ness – einen Ort bewohnen«. Eine vielschichtige und spannende Zusammenstellung unterschiedlicher Sichtweisen zu der Frage, wie wir an einem Ort leben.

Römische Theater und Alcazaba

Natürlich muss man in Malaga unbedingt das römische Theater und die Alcazaba (Zitadelle) gesehen haben. Die riesige maurische Palast- und Festungsanlage liegt oberhalb der Stadt und bietet einen wunderbaren Blick auf den Hafen und die umliegenden Stadtteile.

Sierra de las Nieves und Ronda

30. Dezember 2023 bis 3. Januar 2024

Nicht ganz freiwillig sind wir zum Jahreswechsel im Gebirge Sierra de las Nieves gelandet. Es kam genauso, wie es uns bereits Reisende im Südwesten Spaniens berichtetet hatten: Die Stellplätze an der Costa del Sol sind um diese Jahreszeit vollkommen überfüllt. Wir wollten es nicht so recht glauben und versuchten bei Estepona einen Platz zum Übernachten zu finden. Weil viele Plätze direkt an einer viel befahrenen Küstenstraße liegen und tatsächlich alle Angefragten ausgebucht waren, verlegten wir unsere Suche ins Landesinnere. 40 Kilometer entfernt von der Küste gab es noch freie Plätze auf einem Campingplatz im Naturreservat Sierra de las Nieves.

Allerdings staunten wir nicht schlecht, als sich die Straße dorthin immer weiter in die Höhe schraubte. Bei 1100 Metern erreichten wir die Passhöhe und hofften, dass es ab jetzt wieder ins Tal gehen würde. Wir blieben jedoch auf dieser Höhe und erreichten schließlich den Campingplatz, der auf etwas über 1000 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Uns umgaben wunderschöne karge Berge, eine Landschaft ganz nach unserem Geschmack, doch jetzt im Winter bitterkalt. Auf -2 Grad sank das Thermometer in der Nacht.

Zum Jahreswechsel wurde selbst dieser Platz noch recht voll. Einige spanische Familien und weitere gestrandete Touristen verbrachten Silvester in den Bergen in völliger Stille.

Wir bereiteten uns zur Feier des Tages wieder ein Fondue zu, allerdings dieses mal im Bus. Es war eine große Herausforderung dieses Gericht unter solch beengten Verhältnissen zuzubereiten. Und dann verputzten wir ganz nach spanischem Silvesterbrauch 12 Weintrauben in 36 Sekunden zu Mitternacht.

Ronda

Wo wir nun schon einmal in den Bergen waren, konnten wir auch noch etwas hier bleiben. Unser nächstes Ziel ist die nahegelegene Stadt Ronda, die etwa 300 Meter tiefer liegt, was bereits einen deutlichen Temperaturgewinn bedeutet.

Ronda liegt auf einem steil abfallenden Felsplateau und wird durch eine 100 Meter tiefe Schlucht durchtrennt. Drei Brücken überspannen den tiefen Spalt und verbinden die Stadtteile miteinander. Wegen der imposanten Lage dieser maurisch geprägten Stadt, strömen viele Touristen hierher. Selbst zum Jahreswechsel herrschte kein Mangel an Besuchern. Und tatsächlich, so viele Menschen können nicht irren, Ronda ist wirklich sehenswert.

Cueva de la Pilata

Es gibt noch eine weitere Besonderheit in dieser Gegend. Rund 20 Kilometer von Ronda entfernt befinden sich mehrere Höhlen. Eine davon ist die Cueva de la Pilata, die 1905 von einem Landwirt wiederentdeckt wurde. Er sah jeden Abend aus einem Felsspalt viele Fledermäuse herausfliegen und wollte deren Kot zum Düngen verwenden. In den etwa zwei Kilometern langen Gängen der Höhle fand er nicht nur Kot, sondern auch unzählige Höhlenmalereien. Bald wurden Wissenschaftler auf die Höhle aufmerksam und untersuchten die Zeichnungen. Die ältesten konnte man auf 18.000 v. Chr. datieren. Es gibt jedoch auch Zeichnungen aus der Jungsteinzeit, etwa 5000 v. Chr., die abstrakte Figuren zeigen.

Bis heute steht diese Höhle unter der Obhut jener Familie, von der sie vor rund 120 Jahren entdeckt wurde. Wer möchte, kann sich etwa zwei Stunden lang durch die Höhle führen lassen. Obwohl Trittstufen in die Felsen gehauen wurden, ist es recht beschwerlich die glitschigen Gänge zu erkunden, aber es lohnt sich auf jeden Fall. Es ist unglaublich vor Zeichnungen zu stehen, die vor so langer Zeit von unseren Vorfahren geschaffen wurden.

Gibraltar

29. und 30. Dezember 2023

Gestern noch in Marokko, heute schon in einem britischen Überseegebiet: Die Reise wird zu einem richtigen Länder-Hopping, denn Gibraltar gehört seit 1704 zu Großbritannien (zum Leidwesen Spaniens). In den Berichten anderer Reisenden liest man gelegentlich, dass es sich nicht lohnt nach Gibraltar zu fahren, aber wir wollten uns gerne selbst eine Meinung bilden.

Zur Einreise nach Gibraltar benötigen EU-Bürger keinen Reisepass, der Personalausweis genügt. Am Grenzübergang bilden sich bei der Ein- und Ausreise jedoch häufig lange Warteschlangen, aber da wir mit den Fahrrädern einreisten, konnten wir an der langen Schlangen der wartenden Autos zügig vorbeifahren. Von den Grenzbeamten wurden wir nach flüchtigem Blick auf unsere Ausweise durchgewunken.

Nach dem Grenzübergang geht es für Fußgänger und Radfahrer über das Rollfeld

Das erste Highlight nach dem Grenzübertritt war die Überquerung der Start- und Landebahn des Flughafens von Gibraltar mit dem Fahrrad. Diese Passage dürfte weltweit ziemlich einmalig sein. Zugegeben, es starten und landen hier nicht sehr viele Maschinen, aber wenn dies der Fall ist müssen die Radfahrer und Fußgänger die Piste zügig verlassen und der Übergang wird mit Metalltoren verschlossen.

Auf Gibraltar herrscht übrigens Rechtsverkehr, auch wenn die Verkehrszeichen ziemlich britisch aussehen. Tatsächlich ist diese Enklave ziemlich unspektakulär: Das Stadtgebiet ist dicht bebaut mit Hochhäusern. Gibraltar ist nur 4 Kilometer lang und 1,2 Kilometer breit.

In der Main Street, der Einkaufsmeile Gibraltars reihen sich Fish and Chips Restaurants und britische Andenkenläden aneinander.

Die Main Street: Gibraltas Einkaufsmeile
Typisch britisches Design und britischer Humor

Überall auf der Insel sieht man die militärischen Relikte. Auf den vielen ehemaligen Festungsanlagen stehen jede Menge gut gepflegte Geschütze, Kanonen und Mörser.

Hauptattraktion von Gibraltar ist der Upper Rock, ein 426 Meter hoher Felsen, der zum Naturschutzgebiet erklärt wurde. Diesen spektakulären Felsen kann man mit einer Seilbahn erreichen. Auch wir hatten zunächst geplant, diese Fahrt zu unternehmen aber Wartezeiten von fast zwei Stunden an der Talstation und ein Preis von umgerechnet 40 Euro pro Person (in Gibraltar bezahlt man mit dem englischen Pfund) für die sechsminütige Fahrt in der Gondel und den obligatorischen Eintrittspreis in das Naturschutzgebiet, hielten uns schließlich von diesem Vorhaben ab.

Trotz hoher Preise: Lange Schlangen an der Seilbahnstation
Zum Upper Rock kann man auch zu Fuß gehen

Stattdessen umrundeten wir Gibraltar mit dem Fahrrad, durchfuhren einige Tunnel und sahen so den beeindruckenden Point of Europa, wo sich ein Leuchtturm und eine Moschee befinden.

Wer Gibraltar umrunden möchte, muss einige Tunnel durchqueren

Hier, wo die letzten Neandertaler Europas siedelten, trafen wir auf die berühmten Berberaffen, denen man mit etwas Vorsicht begegnen muss, da es sich um Wildtiere handelt.

Die Luft in Gibraltar ist übrigens sehr schlecht. Das bemerkten wir schon auf unserem Übernachtungsplatz, der in geringerer Entfernung zur Grenze Lage. In der Nacht zogen Dieselabgase durch das geöffnete Fenster. Am Morgen sahen wir die Ursache für die Luftverschmutzung. Zwei große Kreuzfahrtschiffe hatten im Hafen von Gibraltar angelegt. Aber auch der starke Autoverkehr auf der kleinen Halbinsel trägt seinen Teil zu diesem Problem bei.

Was ist nun unsere Einschätzung: Lohnt sich der Besuch Gibraltars? Kathrin meint, es war ein schöner aber etwas sinnloser Ausflug. Es ist ein totaler Anachronismus im Süden von Spanien einen typisch englischen Ort zu erleben und aus diesem Grund bereits einen Besuch wert. Ansonsten ist Gibraltar an vielen Stellen einfach hässlich und die Preise hier sind einfach überzogen hoch.

Abstecher nach Afrika

27. und 28. Dezember 2023

Wir haben unser Weihnachtsquartier verlassen und sind nach Tarifa aufgebrochen, das sich an der südlichsten Spitze Spaniens befindet.

Blick auf Tarifa

Afrika scheint so weit entfernt: Ein anderer Kontinent, unbekannte Länder und Kulturen, doch in Tarifa ist Afrika ganz nah. Nur etwa 15 Kilometer ist Marokko entfernt, dessen Küste man bei klarem Wetter auf der anderen Seite des Meeres deutlich erkennen kann.

Die Brücke, die vom Campingplatz zum Strand führt, wurde während eines Sturms zerstört. Daher müssen wir behelfsmäßig übersetzen.

Es ist schon ein verrücktes Gefühl an einem europäischen Strand zu stehen und die Berge Marokkos zu betrachten. Und eine weitere Besonderheit gibt es in Tarifa: Genau hier treffen der Atlantik und das Mittelmeer aufeinander. Überquert man die künstliche Landverbindung zur Isla de Tarifa, sieht man rechts die stärkeren Wellen des Atlantiks und links das zahmere Mittelmeer.

Wir möchten am nächsten Tag von Tarifa aus einen Ausflug nach Tanger unternehmen. Mehrmals täglich fahren Schnellfähren in Richtung der marokkanischen Hafenstadt. Eine Überfahrt, die nur etwa eine Stunde dauert. Um die kurze Zeit vor Ort gut zu nutzen, haben wir uns für eine geführte Tour entschieden. Eine gute Entscheidung wie sich bald zeigen sollte.

Die Schnellfähre nach Tanger

Als wir am Vormittag im Fährhafen von Tarifa ankamen, warteten bereits viele Menschen vor den Ticketschaltern. Zwischen den Jahren scheint Tanger ein beliebtes Ausflugsziel zu sein, die Fähre war daher völlig ausgebucht.

Auf unserer Reise haben wir oft Ländergrenzen überquert und mussten in neun Monaten nur ein einziges Mal unseren Ausweis vorzeigen. Ganz anders auf der Fahrt nach Marokko. Alleine auf der Hinfahrt wurden unsere Reisepässe viermal kontrolliert, unser Gepäck und wir selbst wurden zweimal durchleuchtet und wir mussten ein Einreiseformular ausfüllen. Während der Überfahrt standen wir in einer Schlange, um die Einreiseformalitäten durchzuführen, anstatt die großen Frachter zu beobachten, welche die Meerenge von Gibraltar passieren.

Bei der Ankunft in Tanger befanden wir uns plötzlich in einer anderen Welt. Arabische Schriftzeichen und anders gekleidete Menschen waren die ersten für uns sichtbaren Zeichen, dass wir uns auf einem anderen Kontinent befanden.

Unser Reiseführer Raschid führte uns an Orte, die wir sonst in der kurzen Zeit nicht entdeckt hätten und erzählte uns sehr offen und witzig einiges über die marokkanische Kultur und die Stadt Tanger.

Touristische Highlights: Wer nach Afrika kommt, muss auch eine Runde auf einem Kamel reiten.

Nur ein paar Kilometer über das Meer können so viel verändern. Zwar kann man in der Architektur Südspaniens bereits afrikanische Einflüsse ablesen, aber hier in Tanger ist alles viel bunter, viel schneller, viel lauter und es riecht auch anders, als in Europa. Auch der Unterschied zwischen Arm und Reich ist hier viel deutlicher sichtbar, als in Europa. An den Berghängen befinden sich die Villen der Reichen. Meist sind es die Sommerresidenzen von reichen Bürgern aus den Emiraten, die im Sommer das gemäßigte Klima an der Atlantikküste suchen.

Es waren unglaublich viele Eindrücke, die in kurzer Zeit zu verarbeiten waren. Während der ganzen Tour umschwirrten uns Straßenhändler, die uns Dinge anboten, die wir wirklich nicht benötigten. Erst später wurde uns klar, dass wir wahrscheinlich mit dem Kauf eines Souvenirs, einer Familie das Abendessen finanziert hätten.

Nach dem Ende der offiziellen Tour wagen wir noch einen Abstecher in die engen Gassen des Basars. Zugegeben etwas ängstlich, weil man dort leicht die Orientierung verlieren kann und wir keinesfalls das Schiff verpassen wollten.

Natürlich bietet ein solch kurzer Tagestrip für Touristen nur einen sehr oberflächlichen Einblick, aber wir waren froh, dass uns dieser gewährt wurde. Tanger bietet Kontraste, wie wir sie in europäischen Städten in dieser Fülle nie erlebt haben.