28. bis 30. Oktober 2023
Wir wollten nicht wahrhaben, was der Wetterbericht verkündete und sind daher trotz besseren Wissens wieder an die Atlantikküste nach Figuaira da Foz gefahren. Auf dem dortigen kommunalen Campingplatz sollen wir auf einem Parkplatz stehen. Das Parken unter Bäumen sei aktuell zu gefährlich, so die Mitarbeiterin am Check-in. Sie sollte recht behalten. Bereits kurz nach unserer Ankunft begann wieder der Weltuntergang, der nun schon seit einigen Tagen unser treuer Begleiter ist. Es war gar nicht daran zu denken, den Bus zu verlassen.
Figueira da Foz verfügt über einen breiten Sandstrand und ist seit langer Zeit bei Badetouristen und Surfern beliebt. Mehr als 50 Prozent der Wohnungen sind reine Ferienapartments und da aktuell keine Badesaison ist, stehen die Wohnungen leer. Figueira wirkt wie eine Geisterstadt und das Wetter trägt dazu bei, diesen Eindruck noch zu verstärken.
Hier wollen wir nicht bleiben und reisen weiter ins Landesinnere nach Coimbra. Die Stadt war einst Hauptstadt des Landes und verfügt aktuell über rund 140.000 Einwohner. 30.000 hiervon sind Studierende.
Die Universität, welche Weltkulturerbe Status besitzt, wurde bereits 1290 gegründet und thront auf dem höchsten Punkt der Stadt. Der Baustiel ist ein wilder Mix aus historischer Architektur und monumentalen Gebäuden, die während der Salazar Ära in den 1940er Jahren entstanden.
Anachronistisch mutet die Kleidung mancher Studierenden an. Sie flanieren in langen schwarzen Gewändern über den Campus und durch die Stadt. J. K. Rowling soll hier die Inspiration für die Bekleidung ihrer Protagonisten erhalten haben.
Die Altstadt muss man erlaufen, denn enge Gassen und Treppen winden sich den Berg hinauf. Leider wurde bei unserem Besuch gerade flächendeckend in der Stadt eine üppige Weihnachtsdekoration installiert, die das stimmige Stadtbild störte.
Fado in Coimbra
Auch Coimbra besitzt eine eigene Fado Tradition. Allerdings sind es hier ausschließlich männliche Studierende und ehemalige Studenten, die diese Musik darbieten (dürfen). Es gibt in der Stadt sogar eigene Fado-Schulen, welche diese Tradition in akademischer Form weitergeben.
Da uns das Fado-Fieber gepackt hat, haben wir auch in Coimbra einen Fado-Abend besucht. Allerdings hat uns diese Aufführung nicht so ganz überzeugt. Schwarz gewandete Interpreten boten ein Repertoire, welches längst nicht diese Intensität und Frische besaß, welche wir in Porto erleben durften.
Und dann war da noch…
…ein Geschäft für Hundebedarf in Figuaira da Foz, wo man Hochzeitsanzüge für Hunde kaufen konnte.