26. und 27. Oktober
Es ist nicht unser erster Besuch in Porto. Bereits vor etwa 15 Jahren haben wir die Stadt mit unseren Söhnen, die damals noch im Grundschulalter waren, besucht. Wir wohnten damals in der besten Ferienwohnung, die wir jemals gemietet hatten. Die Wohnung war eigentlich ein kleines Haus, welches sich auf das Dach eines hohen Altstadtgebäudes befand.

Von dort hatte man einen traumhaften Blick über die Altstadt und den Fluß. Morgens und abends aßen wir auf dem Balkon. Über uns gab es nur noch einige Möwen, die auf dem Dach saßen und uns beobachteten.

Es war sicherlich eine der schönsten Städtereisen, die wir je unternommen haben. Deshalb waren wir unsicher, ob wir Porto ansteuern sollten. Wenn wir in der Vergangenheit einen Ort besuchten, an dem wir uns besonders wohlgefühlt hatten, war dieser zweite Besuch oft ein Reinfall. Die besondere Atmosphäre der ersten Reise wollte sich nicht erneut einstellen.
Wir sind dann doch nach Porto gefahren und haben es dieses Mal nicht bereut. Schon auf der Anreise verlief alles gut: In einem keinen Baumarkt konnten wir unsere leere Gasflasche gegen eine volle umtauschen und auf einem Stadtcampingplatz in Porto bekamen wir den vorletzten freien Platz. Und dann kam auch noch die Sonne wieder heraus nach tagelangen Regen. Am Abend gingen wir über die Ponte Dom Luis I, die über den Fluss Douro führt, in die wunderschön beleuchtete Altstadt und flanierten durch die Gassen.


Viel hat sich in Porto verändert, seit wir die Stadt vor einigen Jahren besucht haben. Es sind viel mehr Touristen unterwegs und auch das touristische Angebot hat deutlich zugenommen. Man hat das Gefühl, dass in der Altstadt jeder Keller zu einer Kneipe oder einem Restaurant ausgebaut wurde. Dieser Boom hat jedoch auch etwas Gutes, so stießen wir ganz unerwartet auf ein glutenfreies Café. Zudem werden jetzt mehr und mehr der zerfallenen Gebäude in der Altstadt renoviert, sodass die Stadt durch den Tourismus deutlich sichtbar profitiert.

Fado




Für den nächsten Abend hatten wir uns Karten für den Fado Club besorgt. Große Erwartungen hatten wir nicht an diesen Abend. Wir vermuteten, dass es eine Veranstaltung für Touristen werden würde und tatsächlich besuchten ausschließlich Touristen das Konzert. Anders als erwartet, war es jedoch ein großartiges Erlebnis. Junge Musiker spielten und sangen leidenschaftlich, ein sehr eigenständiges Repertoire. Es war eine Freude, ihren Improvisationen zuzuhören und dabei am Portwein zu nippen.
Dieses Konzert hat unser Interesse am Fado geweckt.

Die Besichtigung der Portweinkellereien ließen wir diesmal aus und kauften dort direkt ein gutes Fläschchen, an dem wir ab und zu an den langen dunklen Abenden nippen.
Neben der Portweinkellerei werden nun Sadinenbüchsen verkauft, die mit einem Geburtsjahr bedruckt sind. Das Stück für 7,- €. Wer nur auf eine solche Geschäftsidee kommt?


Was sonst noch passierte
Wir besuchten das Portuguese Centre of Photografie, ein ganz eigentümliches Museum, welches sich in einer ehemaligen Strafanstalt befindet. Dort wurden in riesigen Räumen zwar hauptsächlich einige alte fotografische Gerätschaften ausgestellt, jedoch nur wenige Fotos.


Den Besuch der berühmten Buchhandlung Livaria Lello sparten wir uns, weil man mittlerweile acht Euro bezahlen muss, um die Buchhandlung betreten zu dürfen und sich zudem in eine lange Schlange einreihen muss. Angeblich soll hier Frau Rowling an ihrem Harry Potter Romane gearbeitet haben. Vermutlich ist dies auch ein Grund für exponentiell gestiegene Beliebtheit dieses Ortes bei den Besucher*innen.
Zum Schluss noch ein Bild der sehenswerten Halle des Bahnhofs Campanha.

Es ist so spannend, Euren Reisebericht zu lesen und man lernt noch was dazu!
Da bekomme man ich grosse Lust, Euch nach zu folgen!
Euch eine gute Weiterreise und besseres Wetter, wohin auch immer!
LG Jutta
Liebe Jutta,
wir sind in unserem Lieblingsort Lissabon angekommen und genießen nach Wochen mit Regen und Sturm die ersten sonnigen Tage. Wie immer freuen wir uns sehr über Nachrichten aus der Heimat.
Viele Grüße
Jörg
Wunderbare Fotos aus Porto.
Ein Genuss.
Gute Reise und besseres Wetter,
Max