Das Beste zum Schluss

15. bis 25 Februar 2024

Die letzten Tage unserer Reise verbringen wir am Gardasee. Am südwestlichen Ufer in Manerba del Garda soll nach unserer Recherche ein Campingplatz geöffnet haben. Rio Ferienglück heißt er, was ein Hinweis darauf ist, dass der Gardasee von vielen deutschen Urlaubern heimgesucht wird.

Zwar ist die Rezeption geschlossen und es finden allerlei Bauarbeiten zur Vorbereitung der neuen Saison statt, aber ein Zettel weist darauf hin, dass wir uns einen Platz aussuchen können. Es gibt nur wenige Gäste und so können wir uns in die begehrte erste Reihe stellen, mit Blick auf den See und die schneebedeckten Berge am Ostufer.

Tagsüber ist es so warm, dass wir endlich mal wieder draußen sitzen, kochen und essen können, was wir sehr genießen. Die Nächte allerdings sind bitterkalt.

Es kommt ein wenig Urlaubsfeeling auf: Wir machen Spaziergänge entlang des Seeufers und erkunden die Umgebung mit den Fahrrädern. So richtig ist es noch nicht in unser Bewusstsein vorgedrungen, dass unser Reisejahr nun bald zu Ende sein wird.

Hier am Gardasee fällt uns wieder einmal die unschöne Privatisierung schöner Plätze auf. Überall private Stege, private Seegrundstücke und eine Dichte von Überwachungskameras, wie wir sie auf unserer Reise selten gesehen haben. Wie an vielen anderen Orten auch, scheint einiges schiefgelaufen zu sein. Die attraktivsten Spots wurden privatisiert. Wie kann es sein, dass solche schönen Locations der Allgemeinheit vorenthalten werden können und dass alleine Geld darüber entscheidet, wer Zugang zu einem Ort erhält?

Nach drei Tagen fahren wir die fantastische Uferstraße entlang nach Torbole, ein Ort, der an der Nordspitze des Sees liegt.

Hier fühlen wir uns plötzlich so, als wären wir schlagartig in die Hauptsaison geraten. Der Stellplatz ist fast ausgebucht, die Strandpromenade voller Menschen und die wenigen offenen Cafés und Restaurants sind überfüllt.

Als wir am zweiten Tag unseres Aufenthalts zu einer Fahrradtour aufbrechen passiert etwas, was wir auf dieser Reise noch nie erlebt haben: Eine Panne. Ein Stein hat sich so in der Scheibenbremse verkantet, dass eine Weiterfahrt unmöglich ist. Da wir nachlässig geworden sind und kein Werkzeug dabei haben, muss ich (Jörg) zurückfahren und welches holen. Das Problem kann gelöst werden und die Fahrradtour wie geplant beendet werden.

Seit Tagen verfolgen wir auf unterschiedlichen Apps gebannt die Wettervorhersagen. Wir müssen auf dem Weg nach Deutschland über den Brenner und den Fernpass. Für die nächsten Tage wird Kälte und Schnee vorhergesagt und wir haben keine Winterreifen. Ständig ändern sich die Vorhersagen oder sie widersprechen sich. Nach der wohl zweihundertsten Kontrolle der Wetterapps entschließen wir uns einen Tag früher als ursprünglich gedacht die Rückreise anzutreten.

Diese Entscheidung war richtig, denn wir überqueren, ohne eine Schneeflocke gesehen zu haben, die Alpen und übernachten in Füssen. Leider empfängt uns Deutschland mit starkem Regen und Kälte.

Eigentlich wollten wir die verbleibenden 1 ½ Tage für Radtouren um den Forggensee und die Gegend um Füssen nutzen, aber aufgrund des Wetters fahren wir weiter und besuchen zunächst das Hymermuseum in Bad Waldsee. Thematisch der passende Abschluss unserer Reise.

Für unsere letzte Nacht im Bus finden wir einen Stellplatz an der Therme in Bad Saulgau verbunden mit einem wärmenden Bad.

In den kommenden Tagen wollen wir auf der Strecke noch Freunde und Familie besuchen.

Wundert euch bitte nicht, wenn ihr für einige Tage nichts mehr von uns hört.

Es lohnt sich jedoch ab und zu noch einen Blick in den Block zu werfen, denn wir werden in den kommenden Tagen und Wochen ein Resümee dieser langen Reise ziehen.

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