31. Oktober bis 2. November 2023
Nachdem unser Versuch vor einigen Tagen den Parque National Peneda Geres zu erkunden buchstäblich ins Wasser gefallen ist, steuern wir nun ein weiteres Gebirge an: Die Serra da Estrela, welches übersetzt den wunderschönen Namen »Gebirge der Sterne« trägt.
Tatsächlich kann man von hier die Sterne besonders leuchtend sehen, wie ich (Jörg) bei einer Wanderung erleben konnte, die ich als Jugendlicher mit einer kleinen Gruppe von Pfadfindern durch dieses Gebirge unternahm.
Mit fast 2000 Metern Höhe ist dies das höchste Gebirge Portugals. Hier befindet sich auch das einzige Skigebiet des Landes.
Mitten im Naturpark gibt es ein Eco Resort mit Zelten, Jurten und kleinen Hütten, wo auch Wohnmobile stehen können. Die Passstraße windet sich bis auf eine Höhe von etwa 1500 Metern und bietet fantastische Ausblicke in die Ebene. Unterwegs müssen wir dem Motor etwas Abkühlung gönnen, da die Öltemperatur zwischenzeitlich sehr bedenklich anstieg.
Das Resort Vale do Rossim liegt auf einer Hochebene und kann sicherlich als der höchste Stellplatz Portugals bezeichnet werden. Auch hier sind wir die einzigen Campinggäste.
Am Nachmittag können wir noch eine kleine Wanderung unternehmen, bevor gegen Abend Nebel und Regen aufkommt und die Temperatur auf 6 Grad absinkt.
Insgesamt ist dies hier Hardcore-Camping: Das Waschhaus muss mit Taschenlampe betreten werden, das Waschbecken zum Spülen steht ohne Überdachung auf einer Wiese und das kalte Wasser kommt aus einer Zisterne.
In der Nacht wird es stürmisch. Es sind die Vorboten eines Orkans, der die nordwestlichen Küsten Europas erreichen soll. Der Wetterbericht prognostiziert für diese Region Schneefall und Orkanböen bis 100 km/h. Es wird Zeit, auch hier wieder die Flucht anzutreten.
Am nächsten Morgen überqueren wir schon früh den Pass und fahren entlang vielen Haarnadelkurven nach Manteigas (übersetzt: Butter). Der Ort liegt auf etwa 700 Meter Höhe und von hier möchten wir eine Wanderung rund um den Wasserfall Poco do Inferno unternehmen. Der Weg zum Ausgangspunkt ist bereits abenteuerlich: Eine schmale einspurige Straße windet sich den Berg empor. Leitplanken gibt es nicht und wir hoffen auf möglichst wenig Gegenverkehr, da es nur wenige Ausweichstellen gibt.
Am Zielort erwartet uns tatsächlich ein beeindruckender Wasserfall, aber die geplante Wanderung können wir nicht antreten, da es mittlerweile viel zu stürmisch ist und die Felsen, über die der Wanderweg führt, durch den vielen Regen sehr rutschig geworden sind.
Wir fahren weiter ins Tal hinunter und werden zunächst von Google auf eine Forststraße geleitet, die nur für Offroad-Fahrzeuge passierbar ist, wie ein Schild verkündet. Wir wählen vorsichtshalber eine andere Route. Viele Kilometer fahren wir entlang von verbrannten Wäldern. Oft stehen die verbrannten Bäume noch an den Berghängen. Manchmal sind die Flächen schon freigeräumt und kahl. Es sieht gespenstisch aus.
Schließlich erreichen wir die Ortschaft Valhelhas, wo es einen Stellplatz am Fluss gibt. Auch hier sind wir wieder die einzigen Gäste und auch hier müssen wir am nächsten Tag wieder flüchten, weil der Orkan gegen Abend dieses Flusstal erreicht.
In der Nacht schwankt der Bus merklich im Sturm und wir haben Angst, dass abbrechende Äste unser Fahrzeug treffen könnten. Noch in der Nacht parken wir daher um und stellen uns auf eine freie Wiese mit etwas Abstand zu den Bäumen.
Ein Blick auf die Wetterkarte zeigt, dass sich die Situation in den kommenden Tagen wenig ändern wird. Die Stimmung ist auf dem Tiefpunkt. Was sollen wir tun? Weiter ausharren oder weiter Richtung Süden fahren. Den Wetterprognosen können wir nur bedingt vertrauen. Sie ändern sich stetig und liegen hier auch häufig nicht richtig.
Hallo Ihr Beiden, heute bin ich endlich mal wieder dazu gekommen, einige Wochen eurer Reise nachzulesen. Das waren wieder sehr spannende und interessante Berichte!
Allerdings mit den Wetterkapriolen ja auch herausfordernd. Ich hoffe, euch ist nun wieder gutes Wetter hold ihr könnt entspannten Tagen entgegensehen.
Ich bin gerade mit 3 Freundinnen und 4 Hunden in der Heide in einem kleinen Ferienhaus. Hier gibt es ausgedehnte Spaziergänge und ansonsten viel Zeit zum Entspannen.
Liebe Grüße von Almuth