Fazit Nordspanien

Oktober 2023

Unsere Reisezeit in Nordspanien geht nach 3 Wochen langsam zu Ende. Diese Region hat uns überrascht und mit seiner Vielfalt fasziniert. Berge und Meer liegen so nah beieinander. Am Atlantik treffen wir auf schroffe Steilküsten, herrliche Sandstrände, grüne wellige Küstenabschnitte mit Weiden, die bis fast ans Meer reichen und kleine sehenswerte Orte.

In den verschiedenen Gebirgen, die wir besucht haben, sind es die hohen kahlen Gipfel, dichte Wälder und Schluchten, die uns staunen lassen und Bergdörfer mit Wiesen und Weiden, die uns an die Schweiz erinnern. Und überall Weidevieh wie aus dem Bilderbuch. Die Wanderungen waren zwar absolut schweißtreibend, aber gehören zu den Highlights unserer Reise.

Fast überall treffen wir auf die unterschiedlichen Routen des Jakobswegs, an der Küste, selbst in den Picos de Europa und wir kreuzen immer wieder den Camino frances. An manchen Tagen sehen wir nur einzelne Pilger, an anderen ganze Pilgerströme. Die Atmosphäre nehmen wir an einzelnen Pilgerorten sehr unterschiedlich wahr. Aufbruchstimmung bei Sommerwetter im Saint-Jean-Pied-de-Port, in Villafranca del Bierzo treffen wir bei fürchterlichem Regenwetter auf viele erschöpfte Pilger, die sich in Cafés ausruhen, nachdem wir sie vorher teils schon an der Hauptverkehrsstrasse entlang wandern haben sehen.

In Santiago de Compostela war es anrührend zu sehen, wie glücklich viele Pilger im Regen vor der Kathedrale standen, sich in den Armen lagen und Fotos machten. Endlich am Ziel – unsere Hochachtung.

Auch wir sind dem Weg an manchen Tagen etwas gefolgt, meist auf landschaftlich reizvollen Strecken, aber wir haben uns dann doch gegen einige Tage Schnupperpilgern auf den letzten Etappen vor Santiago de Compostela entschieden. Zum einen hätten wir einige Ausrüstungsgegenstände kaufen müssen, wie z. B. Schlafsack, Rucksack und was der Pilger so braucht. Läden dafür gabs genug. Zum anderen überraschte uns das Wetter ­ Pilgern in Gummistiefeln ­ nicht so sinnvoll. Aber der Hauptgrund ist, dass uns klar wurde, es geht um das Loslassen des Alltags, Verzicht auf Gewohntes und darum sich auf Neues einzulassen, auch auf körperliche Strapazen. Das geht wohl kaum in wenige Tagen und die Frage stellt sich, von welchem Alltag eigentlich. Unserem Reisealltag?

Außerdem kam es uns sehr komisch vor, sich so kurz vor dem Ziel unter all die Pilger zu mischen, die hunderte von Kilometern gegangen sind, um in Santiago de Compostela anzukommen.

Irgendwie fühlt es sich falsch an hier ebenfalls ein Selfie zu machen.

Auch die Menschen begegnen uns sehr freundlich und hilfsbereit. Gegrüßt werden wir überall. Wir erhalten wieder Reisetipps und ungefragt Wander- und Stadtpläne. Und völlig problemlos und teils mit Lächeln kommen Hände und Füße bei Verständigungsproblemen zum Einsatz oder eben Google Translation.

Nun geht es weiter nach Portugal.

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