Vega Archipel

12. bis 13. Juli 2023

Unsere Fahrt zum Vega Archipel war ein spontaner Abstecher auf dem Weg nach Trondheim. Bei Tjøtta muss man die Fähre nehmen, um der Küstenstraße RV 17 weiter folgen zu können. Man kann hier jedoch auch einen Umweg machen und zur Insel Vega übersetzen.

Vega ist die Hauptinsel eines Archipels, welches aus rund 6500 Schären und kleinen Inseln besteht. Dieses Archipel wurde unter UNESCO Weltkulturerbe-Schutz gestellt, weil man hier eine 1500-jährige Kulturgeschichte der Fischerei und Landwirtschaft ablesen kann, die bis heute unter den harten Bedingungen eines polaren Klimas stattfindet.

Die Menschen, die sich hier zu einer Zeit ansiedelten, als es im Sommer noch vier Grad kälter war als heute, mussten mehrere Erwerbstätigkeiten ausüben, um zu überleben. Frauen errichteten Entenfarmen, um die begehrten Daunen der Eiderenten zu »ernten«. Die Eiderenten kommen im Februar und März zum Brüten auf die Inseln und suchen geschützte Orte. Diese wurden ihnen in Form kleiner Spitzdachhütten zur Verfügung gestellt. Die Enten bauten darin ihre Nester aus Daunen, um die Eier während der Brutzeit warmzuhalten. Nachdem die geschlüpften Entenküken die Nester verlassen hatten, wurden die Daunen von den Frauen eingesammelt. Für ein Kilo Daunenfedern benötigt man 60 bis 70 Nester.

Modell einer Eiderdaunenhütte

Tatsächlich wird diese Form der Daunenproduktion noch auf einigen kleinen Inseln praktiziert.

Sehen konnten wir die originalen Entenhütten auf der Hauptinsel Vega nicht, aber es gibt ein Touristenzentrum, welches über das Leben und die Arbeit auf den Inseln informiert.

Informationszentrum auf der Insel Vega

Wanderung zum Ravenfloger

Die Hauptinsel Vega ist ein guter Ort für Wanderungen und es gibt hier eine besonders spektakuläre Form der Bergbesteigung: die Vegatreppe auf den etwa 300 Meter hohen Berg Ravenfloger. Diese Treppe besteht aus etwa 1400 Holzstufen und es benötigt etwas Kondition und Kraft in den Waden, um den Auf- und Abstieg zu bewältigen. Finanziert hat man das Projekt, indem man die einzelnen Stufen an Privatpersonen und Firmen verkaufte.

Wagemutige können auch eine spektakulärere Route wählen. In die Felsen wurden Eisenbügel eingelassen, über die man mit Führer und der nötigen Kletterausrüstung ebenfalls den Gipfel erreichen kann.

Egal welche Route man wählt: Der Aufstieg lohnt sich, da man vom Gipfel einen tollen Blick über Teile des Archipels hat. Leider gab es während unseres Aufstiegs einen Wetterumschwung: Dunkle Regenwolken zogen auf und versorgten uns in den nächsten Tagen mit starken und lang anhaltenden Regenschauern. Aber wir wollen uns nicht beklagen, da wir in den vergangenen drei Monaten sehr viel Sonnenschein genießen konnten.

Unterwegs

Helgelandsbrua Schrägseilbrücke über den Leirfjord
Petter Dass Museum mit Pfarrhaus und mittelalterlicher Steinkirche

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