Lofoten

29. Juni bis 06. Juli 2023

Vom Fährhafen Melbu auf den Vesterålen setzten wir auf die Lofoten über. Dort wurden wir Teil einer nicht endenden Wohnmobil-Karawane. Auf den Lofoten wird deutlich, dass die Idee des freien und unbeschwerten Reisens mit dem Caravan oder dem Wohnmobil zwischenzeitlich zum unerfüllten Mythos wurde. Spätestens gegen 16 Uhr sollte man auf einem Camping- oder Wohnmobil-Platz eingetroffen sein, um noch einen einigermaßen attraktiven Stellplatz zu finden.

In den Sommermonaten sind die Stellplätze auf den Lofoten oft überfüllt
Doch nicht überall geht es so eng zu

Freistehen ist möglich, wird aber wegen der Vielzahl an Freizeitfahrzeugen immer schwieriger. Kommunen und Privatleute haben auf den Umstand reagiert, dass immer mehr Camper das »Jedermannsrecht« sehr großzügig interpretierten und auf Feldwegen, Parkplätzen und Privatgrundstücken übernachteten. So sieht man mittlerweile an vielen Orten »No Camping« Schilder. Häufig stehen Wohnmobile, mangels Alternativen, an wenig attraktiven Parkbuchten der stark befahrenen Inselstraße E 10.

Wir sind bald von der Inselhauptstraße abgebogen und haben auf dem ältesten Campingplatz der Lofoten, nahe Laukvik, einen schönen Stellplatz mit Blick auf den Fjord gefunden.

Einen Ausflug entlang der Küste mussten wir abbrechen, weil uns dichter Seenebel die Sicht auf die Schönheiten der Insel nahm.

Am Tag darauf lichtete sich der Nebel und wir starteten einen zweiten Versuch.

Den Tag beendeten wir mit einer Tour im Tretboot auf dem Fjord.

In den kommenden Tagen planten wir die Lofoten Stück für Stück bis zur südlichen Spitze zu durchqueren und von dort aus mit der Fähre zum norwegischen Festland überzusetzen.

Auf unserer ersten Etappe besuchten wir die Inselhauptstadt Solvaer und die Fischerorte Kabelvåg und Henningsvaer. Letzteren Ort könnte man wegen der vielen Besucher auch als das Rothenburg/Tauber der Lofoten bezeichnen.

Der vielbesuchte Fischerort Henningsvaer…
… ist nicht nur mit dem Auto erreichbar

Die Nebenstrecken auf den Lofoten sind meist einspurig und keineswegs auf die vielen Fahrzeuge ausgerichtet, die hier in den Sommermonaten unterwegs sind. Das Fahren gestaltet sich durch die ständigen Ausweichmanöver sehr anstrengend.

In Eggum und Fredvang, wo es wundervolle Strände vor einer gewaltigen Gebirgskulisse gibt, haben wir kommunale Stellplätze aufgesucht. An diesen attraktiven Küstenabschnitten, haben die Inselgemeinden Parkplätze eingerichtet, wo man gegen eine Gebühr im Camper übernachten kann. Aber diese Plätze sind oft hoffnungslos überfüllt.

An beiden Orten haben wir Küstenwanderungen unternommen. Überhaupt sind die Lofoten ein Paradies für Wanderer und Bergsteiger. Für Fahrradtouren eignen sich die Inseln wegen der bereits beschriebenen Verkehrsproblematik weniger.

Küstenwanderung in Eggum
Um Mitternacht am Strand von Fredvang
Diesen Strand kann man nur zu Fuß erreichen. Dafür muss man einen steilen Weg über einen Bergsattel nehmen.

Aus fotografischer Sicht sind die Lofoten ein wahres Paradies. Die starke Brandung des Nordatlantik, die hohen, schroffen Berge, die pittoresken Fischerorte und die ständig wechselnden Lichtverhältnisse sorgen unablässig für spektakuläre Motive. Kein Wunder also, dass die Lofoten bei den Reisenden so eine Beliebtheit erlangt haben.

In der Ortschaft Å, ganz im Süden der Inselgruppe, hat man ein interessantes Konzept umgesetzt. Der alte Fischerort wurde als Freilichtmuseum erhalten und am Hafen hat man im Stil der alten Fischerhütten viele kleine Hostels errichtet, in denen man übernachten kann.

In Å verabschieden wir uns von den Lofoten und setzen vom Fährhafen Moskenes nach Bodø über.

Für uns beginnt hier ein neuer Reiseabschnitt: die Rückreise in Richtung Süden.

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