Die Toilette
Viele Leute fragen uns: »Habt ihr auch eine Toilette im Bus?« Ja, haben wir.
Unter dem Kühlschrank des Campmobils befindet sich ein ausziehbares Fach für die Toilette. Dort hinein passt ein PortaPotti 335. Das ist die kleinste Chemietoilette der PortaPotti-Reihe und eben jenes Modell wird in vielen VW-Campingbussen verwendet. In unserem Bus sollte diese Toilette nur als Notfalllösung dienen. Wir konnten uns jedoch nie mit ihr anfreunden, da die Nutzung dieser Toilette in der Praxis ziemlich umständlich ist. Vor der Abfahrt müssen Spül- und Fäkalientank mit Wasser und Sanitärzusätzen aufgefüllt werden. Diese Chemikalien sollen Gerüche binden und Fäkalien zersetzen. Die Entsorgung darf nur an speziellen Stationen erfolgen und nach der Reise sollten die Wasservorräte des Spültanks entleert werden.
Weil die Handhabung und die Entsorgung recht umständlich ist, haben in den vergangenen Jahren immer mehr Camper eine Trenntoilette in ihre Fahrzeuge eingebaut. Diese benötigen weder Wasser noch Chemikalien. Urin und Fäkalien werden in separaten Behältern gesammelt. Der Inhalt des Urinbehälters kann einfach in einer Toilette entsorgt werden oder notfalls auch mit Wasser verdünnt in der Kanalisation. Die Fäkalien werden in einem Beutel aufgefangen und mit natürlichen Bindemitteln wie Kokos- oder Miskanthusfasern bedeckt, damit sie keine unangenehmen Gerüche bilden. Die Beutel werden dann – ähnlich wie Beutel mit Hundekot – im Hausmüll entsorgt.
Für das Campmobil gab es lange Zeit keine Trenntoilette, deren Abmessungen in das dafür vorgesehene Fach passten. Dann entwickelte die Firma Boxio eine Toilette , die in einer 30×40 cm großen Eurobox untergebracht war. Diese Box passt perfekt in das PortaPotti-Fach: Zudem ist dieses Toilettensystem – verglichen mit den Produkten anderer Anbieter – recht preisgünstig. Wir haben den Kunststoffdeckel der Box mit einer stabilen Multiplexplatte versehen, um die Toilette als Aufstiegshilfe für unser Dachbett nutzen zu können.
Diese Toilette scheint nun die richtige Lösung zu sein, da mit ihr die Hemmschwelle für eine Alltagsnutzung deutlich gesunken ist.
Waschen und Duschen
Es gibt nur sehr wenige Camper auf Basis des VW T5 oder T6, in denen eine feste Duschkabine eingebaut ist. Auch in unserem Fahrzeug reicht der Platz hierfür nicht aus. Allerdings haben wir eine Außendusche an Bord. Duschen mit Anschluss für den 12V Zigarettenanzünder findet man für ein paar Euro im Internethandel. Schlauch und Duschkopf sind meist von minderwertiger Qualität, wenn man diese Komponenten jedoch austauscht, hat man eine gute Außendusche. Wir nutzen einen hochwertigen Wasserschlauch und eine Brause von Gardena. Die Pumpe wird in einen Wasserkanister gehängt und über das Anschlusskabel mit einem Zigarettenanzünder verbunden. Den Duschkopf befestigt man mit einem Saugnapf am Glas der offenen Heckklappe. Die Wasserzufuhr kann mit einem Schalter gestartet oder gestoppt werden.
An den Hecklappen von Bussen lassen sich Heckzelte befestigen, die man als Duschkabine nutzen kann. Diese Zelte eignen sich übrigens auch wunderbar als windgeschützte Außenküche.
Damit das seifenhaltige Wasser nicht im Boden versickert fangen wir es in einem großen Faltbecken der Firma Ortlieb auf. Das Waschwasser kann dann später mit Pumpe der Außendusche in den Kanister zurückgepumpt und später entsorgt werden.
Wenn es zu kalt ist für die Nutzung eine Außendusche, können wir den Duschkopf über einen Adapter am Wasserhahn befestigen und das relativ große Waschbecken zu Haarewaschen nutzen.
Warmwassererzeugung
Um warmes Wasser zu erzeugen, haben wir mehrere Möglichkeiten
Am simpelsten ist die Warmwasserbereitung mit Hilfe eines schwarzen Wassersacks. Der gefüllte Wassersack wird tagsüber in die Sonne gelegt oder gehängt, um den Inhalt zu erwärmen.
Aber auch mit Land- oder mit Solarstrom, den wir in eine Powerstation einspeisen, können wir warmes Wasser erzeugen.
Ich habe in den Deckel eines Wasserkanisters einen 600 Watt Heizstab eingesetzt, der normalerweise für die Erwärmung von Badheizkörpern gedacht ist. Es dauert etwa 30 Minuten, um mit diesem Heizstab warmes Wasser zum Duschen erzeugen. Den Wasserkanister habe ich mit Neopren überzogen. So bleibt das Wasser erheblich länger warm.
Auch einen kleinen Warmwasser-Boiler haben wir installiert. Dieser fasst zwar nur 3 Liter Wasser, was jedoch für einen Duschvorgang ausreichend ist, wenn man das etwa 60 Grad warme mit kaltem Wasser mischt. Etwa 5 Liter Wasser reichen für einen Duschvorgang, wenn man sparsam ist.
Ich habe auch versucht, mit einem 12 Volt Heizstab warmes Wasser zu erzeugen. Das dauert jedoch ewig und funktioniert nur bei laufender Lichtmaschine, denn der 75 Watt starke Heizstab entläd die Bordbatterien sehr schnell. Ein 12 V Heizstab ist somit keine sinnvolle Option.