Die Heizung
Das Campmobil ist mit einer Diesel-Standheizung ausgestattet. Insbesondere für kleine Wohnmobile sind solche Heizungen vorteilhaft. Standheizungen sind sehr kompakt und der notwendige Brennstoff kommt aus dem Tank des Fahrzeugs. Für den Betrieb einer Gasheizung benötigt man zusätzlichen Brennstoff, der in Gasflaschen mitgeführt werden muss. Eine Standheizung spart somit viel Platz und Gewicht.
Allerdings scheinen Diesel-Standheizungen reparaturanfälliger als Gasheizungen zu sein. Der Vorbesitzer unseres Fahrzeugs hatte die Heizung bereits während der Garantiezeit austauschen lassen und auch wir hatten anfangs Probleme mit der Heizung, die dann allerdings von der Herstellerfirma endgültig beseitigt werden konnten.
Weil wir damit rechnen, dass die Standheizung im ungünstigsten Moment wieder ausfallen könnte, wollten wir uns nicht alleine auf diese Heizmöglichkeit verlassen. Wir haben deshalb noch einen kleinen Elektroheizwürfel an Bord. Der nennt sich Ecomat 2000 und gilt als extrem robust und zuverlässig. Verschiedene Leistungsstufen erlauben auch den Betrieb auf Campingplätzen, deren Steckdosen mit zwei oder vier Ampere abgesichert sind.
Isolieren
Durch einen Doppelboden und isolierte Wände ist das Campmobil schon recht gut geschützt. Allerdings habe ich an zwei Stellen noch etwas nachgebessert. Die Heckklappe war im Serienzustand nicht isoliert und auch die Schiebetür bekam eine zusätzliche Schicht Armaflex.
Sehr gut schützt die Isolierung des Polyroof-Dachs. Auch bei zweistelligen Minusgraden konnten wir problemlos übernachten. Das Heizen bei bei Temperaturen um oder unter Null Grad ist jedoch etwas problematisch. Schaltet man die Heizung auf Automatikbetrieb, wird man immer wieder durch die Ventilatorgeräusche beim Hochfahren und beim Abschalten der Standheizung geweckt. Lässt man die Heizung auf kleinster Stufe durchlaufen, wird es meist irgendwann zu warm im Bus. Einzige Lösung: Die Wärmeregulierung durch Öffnen und Schließen der Fenster. Diese Dauerlüftung ist energetisch natürlich schlecht, hat jedoch den Vorteil, dass sich weniger Feuchtigkeit an den Kältebrücken – von denen gibt es in einem Kastenwagen viele – niederschlagen.
Apropos Kältebrücken: Nach einer kalten Nacht ist zunächst wischen angesagt. Die Nässe, die sich an Fenstern und Metallteilen niedergeschlagen hat, muss gründlich entfernt werden, damit man nicht in einer Tropfsteinhöhle frühstücken muss.
Die Fahrerhausfenster und die Heckscheibe müssen zusätzlich gegen Kälte und Wärme isoliert werden. Hierzu verwenden wir die genialen Isoliermatten der Firma Projektcamper. Weil in diesen Matten starke Magnete eingearbeitet sind, lassen sie sich blitzschnell an den Fenstern befestigen. Allerdings haben wir schnell festgestellt, dass die Isolierwirkung dieser Matten an besonders heißen oder kalten Temperaturen nicht ausreicht. In kalten Nächten kondensiert die Luftfeuchtigkeit an den Scheiben. Dadurch werden die Matten nass und man bekommt sie am nächsten Tag schwer wieder trocken.
Die Lösung für dieses Problem brachte eine zusätzliche Isolierung, welche die Front- und Seitenscheiben von außen abdeckt. Die Kombination von innerer und äußerer Isolierung verhindert die Kondenswasserbildung. Die Außenisolierung funktioniert auch sehr gut an heißen Tagen, da sie die Wärme bereits vor den Scheiben abhält.
Einen entscheidenden Nachteil haben diese Isolierungen jedoch: Sie benötigen ziemlich viel Platz. Und Platz ist in einem Bulli-Camper immer zu wenig vorhanden.
Die Domatic-Seitenfenster müssen übrigens nicht isoliert werden. Sie wurden speziell für den Einsatz in Campingfahrzeugen konstruiert und bieten genügen Schutz gegen Wärme und Kälte.