Pannen und Probleme

An einem Fahrzeug, welches mit so viel und so komplexer Technik ausgestattet ist, gibt es eigentlich immer etwas zu reparieren. Bislang ist die Liste der größeren Schäden, die nicht in die Rubrik »Verschleiß« fallen, überschaubar.

Diesel Standheizung

Schon der Vorbesitzer hatte Probleme der Standheizung, die von der Firma Aeroheat stammt: Ein Unternehmen, welches die Heizungen in Tschechien fertigen ließ und in Deutschland unter eigenem Namen vermarktete. Mittlerweile ist die Firma insolvent. Die Probleme, die wir anfangs mit der Heizung hatten, waren nicht auf Mängel des Produkts, sondern auf eine ungenügende Frischluftzuführung zurückzuführen. Seit dies direkt bei der damals noch existierenden Firma Aeroheat geändert wurde, läuft die Heizung ohne Probleme. Das Besondere an dieser Standheizung ist, dass sie besonders leise ist.

Solarpanel

Von der Firma Campmobil hatten wir im Jahr 2017 ein hochwertiges und relativ teures Solarpanel nachrüsten lassen. Nach etwa 30 Monaten lieferte das Panel zunächst einen unregelmäßigen und kurz darauf keinen Solarertrag. Zunächst hatte ich den Solarregler in Verdacht. Es stellte sich jedoch schnell heraus, dass das Solarmodul defekt sein musste.

Ein Anruf bei Campmobil ergab, dass dieser Fall sehr selten auftritt. Trotz der fünfjährigen Garantie auf die Funktion des Moduls wurden möglich Garantieansprüche zunächst abgelehnt.

Ich wende mich daher direkt an den Hersteller, der sich ausgesprochen kooperativ zeigte und ein Austausch des Moduls bei der Firma Campmobil organisierte. Einer der Firmenchefs war beim Reparaturtermin sogar persönlich anwesend, weil er die Ursache des Modul-Ausfalls ermitteln wollte.

Seit dem Austausch funktioniert die Solaranlage hervorragend und problemlos.

Gebo-Dachluke

Der Einbau einer Gebo-Decksluke war eine gute Entscheidung. Wenn man im Dachbett liegt, hat man nachts einen wunderbaren Blick in den Sternenhimmel. Einen Nachteil hat die Luke jedoch. Der Rahmen besteht aus Aluminium und bildet bei niedrigen Außentemperaturen eine Kältebrücke. In der Folge bildet sich viel Tauwasser am Rahmen. Aber das ist lediglich ein bauartbedingter Nachteil.

Enttäuscht war ich darüber, dass das Fenster bereits nach vier Jahren undicht wurde. Die Reparatur ist aufwändig. Ich kann das Fenster ausbauen und es zum Hersteller schicken, dann muss ich allerdings für vier Wochen eine passende Garage finden und kann das Wohnmobil nicht nutzen. Ich könnte das Fahrzeug auch zu einem Bootsreparaturservice bringen, welche im Binnenland jedoch schwer zu finden sind.

Bislang behelfe ich mich damit, dass ich die Luke bei starkem Regen mit einer Schutzhaube abdecke.

Der Versuch, das Fenster selbst abzudichten ist leider gescheitert.

Polyroof Dach

Seit einigen Jahren entwickelt sich die Außenhaut des Poolyroof-Dachs immer mehr zum Sorgenkind. Generell ist die Form und die Funktionalität dieses Dachs über jeden Zweifel erhaben, aber hier scheinen bei der Verarbeitung Fehler gemacht worden zu sein.

Nachdem im September 2017 ein Dachfenster eingebaut worden war, entdeckte beim Blick aus der Luke einige Bläschen oben auf dem Dach. Diesen maß ich jedoch keine größere Bedeutung zu. In den kommenden Jahren breiteten sich diese Bläschen immer weiter über die gesamte Dachfläche aus. Ich nahm Kontakt zur Firma Polyroof auf. Da wurde mir gleich unterstellt, dass ich das Dach mit einem silikonhaltigen Mittel behandelt und somit falsch gepflegt hätte. Der Prozess wäre nicht mehr zu stoppen und eine Neulackierung würde über 5000,- € kosten.

Recherchen im Netz ergaben, dass eine Reihe von Besitzern dieses Dachs ein solches Problem haben. Der Fehler scheint bei Dächern aufzutreten, die in einem bestimmten Zeitraum gefertigt wurden. Es gibt Berichte von Nutzern, die mit dem Polyroof-Dach eines früheren Fahrzeugs keine Probleme hatten und sich beim Dach des aktuellen Campers nun Blasen bilden, obwohl sie bei der Pflege nicht anders vorgegangen sind als bisher.

Bei meinem Dach hat die Bläschenbildung während der Frostperioden der beiden letzten Jahre explosionsartig zugenommen und es bilden sich mittlerweile winzige Risse in der Lackoberfläche. Zusätzlich beginnt sich die Dachoberfläche immer stärker zu wellen. Die Ursache dieses Effekts ist unklar. Bei Schiffsrümpfen aus GFK kann es zu sogenannten Osmose kommen. Dabei zersetzt sich die GFK-Schicht allmählich. Grund für diesen Prozess scheinen Verarbeitungsfehler bei der Herstellung zu sein. Ob ein solcher Effekt auch bei Fahrzeugdächern auftreten kann, werde ich versuchen, mit einem Bootsbauer zu klären. Die Sanierung des Daches wird vermutlich ziemlich kostspielig werden.

Alle betroffenen Besitzer von Polyroof-Dächern sind ziemlich sauer, dass sie vom Hersteller bislang nur »abgewimmelt« wurden und keine hilfreiche Unterstützung erhalten haben. Das nächste GFK-Dach wird bei einigen Nutzern vermutlich nicht von diesem Hersteller kommen.

BiTurbo

Im März 2021 leuchtete auf einer Autobahnfahrt plötzlich eine gelbe Warnlampe auf und der Bus schaltete auf Notfahrbetrieb. Wir erreichten einen Rastplatz und kontaktierten unseren Sohn, der in einer VW-Werkstatt arbeitet. Seine Empfehlung und die der Kollegen: Keinesfalls weiterfahren.

Also ließen wir uns vom Pannendienst in die nächste Stadt zu einer freien Werkstatt schleppen. Die Fehlercodes wurden ausgelesen. Das frustrierende Ergebnis: Vermutlich ein Schaden des BiTurbo.

Die Freie Werkstatt traute sich an den Austausch nicht so recht heran und die örtliche VAG Nutzfahrzeug-Werkstatt hatte keine freien Termine.

Also ließen wir das Fahrzeug nach Erfurt in eine freie Werkstatt transportieren. Dort hatten wir bereits gute Erfahrungen gemacht und die Reparatur würde dort deutlich preisgünstiger werden, als bei einer Markenwerkstatt. Insgesamt standen am Ende dennoch rund 3000,- € auf der Rechnung. Der größte Anteil der Rechnung verbuchte der Tausch-Turbo sowie die notwendigen Schläuche und Anbauteile.

Vermutlich hatte sich das Turbo-Problem bereits zwei Jahre vorher angekündigt. Bei einem Urlaub in Österreich war in den Bergen der Ladeluftschlauch geplatzt. Ein Austausch konnte unkompliziert in der nächsten Werkstatt durchgeführt werden. Auf der Rückfahrt nach Deutschland gab der Bus in bestimmten Drehzahlbereichen sehr seltsame dröhnende Geräusche von sich. Eine freie, auf VW Busse spezialisierte Werkstatt diagnostizierte einen Schaden des DSG-Getriebes. Eine VAG Werkstatt, bei der ich eine zweite Meinung einholte, fand die Ursache in einer gebrochenen Halterung des Luftfilterkastens.

Da das Geräusch in verminderter Lautstärke weiterhin vorhanden war, tippe ich mittlerweile darauf, dass sich bereits damals der schleichende Tod des BiTurbo ankündigte.

Solar

Um einige Tage unabhängig von den Stromanschlüssen auf Campingplätzen unterwegs sein zu können, stand die nachträgliche Montage einer Solaranlage auf unserer Wunschliste. Diese wollten wir direkt bei Campmobil einbauen lassen. Die Kontaktaufnahme mit dem Aufbauhersteller ergab, dass eine Nachrüstung möglich ist, allerdings zu einem höheren Preis als bei der Erstausstattung, da der Zeitaufwand eines nachträglichen Einbaus höher ist. Bei Neufahrzeugen wird die Solaranlage montiert, wenn sich das Dach noch nicht auf das Fahrzeug befindet, was natürlich deutlich einfacher ist.

Generell verwendet man bei Campmobil sehr hochwertige, aber auch teure Komponenten. So werden beispielsweise Seewasserfeste Panels der Firma Solara verwendet.

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Reifen, Felgen und Fahrwerk

Gleich nach dem Kauf waren eine Reihe kleinerer Reparaturen und Verbesserungen geplant.

Die erste Punkte auf meiner Liste erwies sich in der Umsetzung schwieriger als erwartet: Das Fahrzeug war aktuell mit Winterrädern auf Stahlfelgen ausgestattet. Die notwendigen Sommerreifen wollte ich auf Alufelgen aufziehen lassen. Allerdings waren für das 17 Zoll Fahrwerk und Reifen, mit einem Lastindex von 820 Kg, kaum passende Pneus zu finden. Der Fachhändler, bei dem ich Reifen und Felgen bestellen wollte, recherchierte eine gute halbe Stunde, um mir am Ende zwei mögliche Fabrikate zur Wahl zu stellen. Das Problem bestand darin: Bei einer Auflastung des Busses auf 3200 kg benötigt man bereits Transporterreifen. Komfortabel abgestimmte Reifen für PKW findet man in dieser Gewichtsklasse kaum.

Als die Reifen geliefert und montiert waren, erlebte ich eine unangenehme Überraschung. Ich hatte ständig das Gefühl, auf einer Wellblechpiste unterwegs zu sein. Laut der Reifendruckangabe im Türholm sollten die Reifen mit 4 Bar gefüllt werden. Für die Winterreifen schien das auch der optimale Luftdruck zu sein. Die Sommerreifen reagierten hingegen völlig anders. Als ich den Reifenhersteller wegen dieses seltsamen Fahrverhaltens kontaktierte, bat man mich um die Daten des Fahrzeugscheins, um den korrekten Luftdruck berechnen zu können. Einen Tag später erhielt ich eine Mail, dass der korrekte Luftdruck für diese Reifen um 0,8 bis 1 Bar unter dem der Winterreifen liegt. Ein toller Service mit erstaunlichem Ergebnis: Tatsächlich zeigte der Bus nun das gewohnte Fahrverhalten.

Das Campmobil

Im April 2017 war es so weit: Kathrin und ich saßen mit gemischten Gefühlen in einem ICE Richtung Dresden, um uns einen Traum zu erfüllen. Um meinen Bauch hatte ich einen Geldgürtel mit einer Menge Bargeld gebunden: Die Anzahlung für einen gebrauchten Campingbus. Von Dresden aus wollten wir weiter Richtung Tschechien reisen, um einen VW-Bus abzuholen, der uns gut geeignet schien, um im Rahmen eines Sabbaticals Europa oder sogar andere Kontinente zu bereisen.

Aber vielleicht sollte ich die Geschichte von Anfang an erzählen:

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Die Küche

Wie die meisten Campingbusse verfügt auch das Campmobil über eine Küche mit einem zweiflammigen Gasherd. Denn das Gas wird in diesem Fahrzeug, welches über eine Dieselstandheizung verfügt, tatsächlich nur zum Kochen verwendet. Gespeist wird der Kocher von einer kleinen 1,8 KG Gasflasche. Im Unterboden des Fahrzeugs kann eine Ersatzflasche montiert werden. Zwar kann man mit diesen kleinen Flaschen erstaunlich lange kochen, der Tausch der Campingaz-Flaschen ist jedoch sehr teuer.  Mehr als 13,- € kostet ein Kilogramm Gas. Zudem sind die Tauschflaschen nicht in allen Europäischen Ländern erhältlich.

Meist nutzen wir den eingebauten Gasherd nur, um Wasser für einen Kaffee oder für Nudeln aufzukochen. Die Zubereitung von Nahrungsmittel findet meist draußen statt, damit der Geruch eines Fischgerichts uns nicht noch Wochen begleitet.

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Der Wohnraum

Ein Vorteil der Fahrzeuge der Firma Campmobil besteht darin, dass das Fahrzeug in zwei oder sogar drei Bereiche zoniert ist:

  1. Die Dinette, die bei gedrehten Vordersitzen sehr geräumig wirkt, was daran liegt, dass sich dort keine Küche oder seitlichen Schränke befinden.
  2. Die Küche, die ebenfalls viel geräumiger ist als bei T5/T6Campern, welche die klassische Aufteilung mit Seitenküche besitzen.
  3. Das Klappbett im Dach. Vorteil hier: In der Küche ist noch Stehhöhe vorhanden, wenn das Bett heruntergeklappt wurde und die Dinette kann natürlich auch noch genutzt werden.

Theoretisch könnten im Fahrzeug vier Personen reisen und schlafen. Richtig bequem und angenehm ist das Leben im Bus aus unserer Sicht jedoch nur mit maximal zwei Personen.

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