24. bis 30. November 2023
In Portugal sind wir in der südlichsten Region angekommen und wir stellen uns die Frage, wie soll es nun weiter gehen. Ist dies eine Region, wo wir einen Teil des Winters verbringen wollen? Und wenn ja, an welchem Ort? Auf jedem Übernachtungsplatz fragen wir uns: Wollen wir hier länger, vielleicht sogar Monate bleiben?
Wir sind teils auf riesigen Campingplätzen, um uns herum sind ein Großteil sogenannte »Überwinterer«, mit denen wir ins Gespräch kommen. Viele kommen schon seit vielen Jahren hierher, bleiben bis zum Frühjahr und bilden richtige Communitys. So stehen in der Nähe unseres Stellplatzes in Olhão viele Überwinterer aus Finnland, Norwegen und Schweden.
Alternativ recherchieren wir über weitere Reisemöglichkeiten, unter anderem ist im Gespräch nach Marokko überzusetzen oder weiter durch Spanien und dann über Sardinien nach Süditalien zu reisen.
Tatsächlich ist die weitere Reiseroute ein kompliziertes Thema. Wir dürfen uns nicht zu schnell in Richtung Osten bewegen, um nicht unerwartet in kalte Regionen zu geraten. Wir sind viel stärker als bisher auf Camping- oder Stellplätze mit guter Infrastruktur angewiesen. Spätestens nach drei bis vier Tagen müssen die Bord-Batterien nachgeladen werden. Die Sonne scheint zwar beständig, steht jedoch zu tief, um genügend Solarenergie zu liefern. Da die Nachttemperaturen aktuell auf sechs Grad absinken, müssen wir Heizen und wir brauchen eine warme Dusche. Hier in Portugal und in Südspanien sind viele Campingplätze noch geöffnet, in anderen Regionen hingegen wird es schwer werden, Orte mit der notwendigen Infrastruktur zu finden.
Im Winter mit unserem kleinen VW-Bus unterwegs zu sein, entwickelt sich manchmal zu einem logistischen Abenteuer.
Bisher bietet kein Ort für uns einen Anreiz, dort zu überwintern und so entscheiden wir uns zunächst für die gemächliche Weiterreise entlang der Algarve in Richtung Spanien.
Küstenwanderung
Aktuell befinden wir uns im Großraum Faro und haben dort einige interessante Ausflüge unternommen.
Westlich von Faro findet man die berühmten Klippen, deren Gestein recht weich ist. Deshalb konnte die Brandung viele Höhlen in die Felsen hineinarbeiten. Die berühmteste ist vermutlich die Benagil Höhle, die man nur vom Wasser aus erreichen kann. Sie wird von unterschiedlichen Orten aus, mit kleineren Motorboten angesteuert.
Auch wir haben eine solche Fahrt unternommen. Am Strand von Benagil liegen kleine Schnellboote, die von kräftigen jungen Männern unter lauten Rufen ins Wasser gezogen werden. Das Boot fährt dicht an der Küste entlang und steuert die Höhlen und Buchten an. Das Wasser leuchtet zwischen hellgrün und blau und die Felsen strahlen im Kontrast dazu in einer Farbpalette, die von Gelb über Orange bis hin zu Ocker reicht; die vielen Farben sind überwältigend.
Am Ende jeder Fahrt spielt der Bootsführer »James Bond« und lässt das Schnellboot in vollem Tempo auf den Strand rutschen.
Aber auch vom Land aus ist die Küste beeindruckend. Es gibt einen Klippenweg durch das Naturschutzgebiet, der in einer Richtung ca. 6,5 km lang ist und auch jetzt im Winter noch stark frequentiert ist. Streckenweise ist der Weg gut ausgebaut, an manchen Abschnitten muss man etwas klettern. Die Wanderung inklusive der Bootsfahrt ist wunderbares und empfehlenswertes Tagesprogramm.
Östlich von Faro wird die Küste flach und hier gibt es über weite Strecken Becken, die zur Salzgewinnung dienen oder dienten. Auch diese Bereiche stehen unter Naturschutz und viele Vögel finden hier eine Nahrungsgrundlage und zeitweilig ihre Heimat. Wir haben hier zum ersten Mal Flamingos in freier Wildbahn gesehen, aber auch wieder unzählige Störche und viele andere Wasservögel.
Weit hinter den Salzbecken sieht man vorgelagerte Sandbänke, die wir mit einer der wenigen Fähren ansteuern, die im Winter noch verkehren.
Auf den Sandbänken leben einige Fischer-Familien, ansonsten findet man in dieser vegetationsarmen Zone viele Ferienbungalows in der Nähe der breiten Sandstrände. In den Sommermonaten mag es hier ziemlich voll sein, aktuell wirkt alles sehr verlassen und die vielen Strandbars und Restaurants sind fast alle geschlossen.
Faro
Wir waren erstaunt, wie nahe der stark frequentierte Flughafen von Faro an der Innenstadt liegt. Man kann vom Hafen der Stadt die startenden und landenden Flugzeuge beobachten und vor allem auch hören.
Faro besitzt eine schöne historische Innenstadt, welche man jedoch schnell erkundet hat.
erlässt man den Innenstadtbereich, wirkt die Stadt recht unbelebt. Viele Häuser sind unbewohnt und in schlechtem Zustand. Aber es scheint sich etwas zu tun: Zwischen den Leerständen findet man neue Restaurants und einige schicke Läden.
In Portugal werfen wir gelegentlich einen Blick auf die Angebote der Immobilienbüros. Die Preise für Wohnungen und Häuser scheinen teilweise höher als in Deutschland zu sein und das Angebot richtet sich vermutlich ausschließlich an ausländische Investoren.
Und dann war da noch …
… dieses unglaublich schöne Licht über dem Meer.
Hallo ihr 2,
wir verfolgen euren Blog schon seit Hellsinki ( falls ihr euch noch erinnert, wir waren die beiden denen ihr dort aus dem Graben geholfen habt ;)).
Toller Blog.
Habt ihr schon einen Plan wie es weiter gehen soll?
Wir sind jetzt auch bald in der Algarve :).
Liebe Grüße
Fabi, Jessy und Paula
Hallo,
natürlich erinnern wir uns: Habt ihr damals noch die Fähre erreicht? Seid ihr aktuell auch als Langzeitreisende unterwegs?
Danke für die schöne Rückmeldung: Das motiviert weiterzuschreiben.
Wir haben gestern die Grenze nach Spanien überquert und sind auf dem Weg nach Sevilla. Falls das Wetter und die Temperaturen mitspielen, möchten wir das Landesinnere erkunden, denn an den Küsten waren wir jetzt lang genug.
Viele Grüße Jörg und Kathrin
Ja, dank der super Hilfe sind wir schnell weiter gekommen und haben alles wie geplant erreicht :).
Wir sind seit Mai ebenfalls in Europa unterwegs, aber über Schweden nach Norden (auch ans Nordkapp).
In dem Fall sind wir wohl knapp aneinander vorbei gefahren. Bei uns ging es gestern nämlich über Sevilla nach Portugal.
Weiterhin alles Gute.
Lg