Isla Christina

4. bis 6. Dezember 2023

Kurz hinter der spanischen Grenze steuern wir die Stadt Isla Christina an. Als schön kann man diesen Ort nicht bezeichnen, aber er besitzt den herben Charme eines geschäftigen Fischereihafens.

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist PXL_20231205_113228133-1-1024x513.jpg

Er gilt als der wichtigste Hafen in Andalusien und aufgrund seiner großen Fangflotte als einer der bedeutendsten Fischereihäfen Spaniens.

The port is shelter, refuge in the storm, hug of the mother, kiss of the wife and the smile of a son when his father is back with his skin weather-beaten by salt and wind. This is not just another port.

Zitat Infotafel im Hafen von Isla Christina

Eine Flotte von 258 Booten ist hier stationiert. Sie fangen unter anderem Garnelen, Hummer, Seehecht, Sardinen und Muscheln. Der Fang wird auf nationalen und internationalen Märkten angeboten.

Tongefäße in denen Oktopusse gefangen werden

Jeden Tag finden hier Fischauktionen statt. Eigentlich ist es Besuchern nicht erlaubt die Aktionen zu besuchen, wir haben jedoch höflich gefragt und konnten das geschäftige Treiben live verfolgen. Meist legen die Fischtrawler bereits in der Nacht an. Dann werden die Fische entladen, sortiert und in mit Eis gefüllten Kisten gelagert. Das Eis wird in der örtlichen Eisfabrik produziert.

Auf Monitoren wird die Fischart, das Gewicht und der Startpreis angezeigt. Anders als bei Kunstauktionen, startet man hier mit einem hohen Preis, der dann rasant fällt. Sobald einer der Einkäufer den Knopf auf seinem Transponder drückt, wird der Preis gestoppt und der Bietende erhält den Zuschlag. Die Einkäufer müssen also abwägen wie lange sie dem Preisverfall zusehen. Warten sie zu lange, schnappt ihnen ein anderer Käufer den Fisch vor der Nase weg. Nachdem das Gebot abgegeben wurde, fällt automatisch die Rechnung in die Fischkiste, welche dann für den Weitertransport in Kühllaster gebracht wird. Es ist schon sonderbar diesen nicht endenden Strom von Kisten zu verfolgen, die mit tausenden von Meerestieren gefüllt sind: Mehresbewohner in unterschiedlichen Größen, Formen und Farben, deren Namen wir meist vorher noch nie gehört haben.

Die Preise, die für den Verkauf der Meerestiere erzielt werden, kamen uns erstaunlich gering vor, wenn man vergleicht, was man im Restaurant oder an der Fischtheke dafür bezahlt.

Leider darf man während der Auktion nicht fotografieren, worauf ich dann bald hingewiesen wurde. Daher kann ich nur diese beiden Aufnahmen zeigen, welche die interessante Auktion jedoch nur ansatzweise dokumentieren.

Auch das Treiben im Hafen ist spannend. Hier legen ständig Fischerboote an, denen große Schwärme von Möven folgen, die auf die Reste des Fangs hoffen. Im Hafen kann man Männer beobachten, welche die riesigen Netze oder die Boote reparieren.

Im Sommer ist Isla Christiana auch bei Touristen beliebt, denn es gibt hier einen breiten Sandstrand. Aktuell ist jedoch eher Schmuddel- als Badewetter. Wir machen daher mit den Rädern einen Ausflug durch die Lagunenlandschaft, wo wir wieder auf Flamingos, Störche, Löffler und viele andere Vogelarten treffen. Man müsste sich viel Zeit nehmen, um die sehr scheuen Vögel fotografieren zu können.

Der Weg führt entlang einer alten Bahntrasse nach Ayamonte, ein Ort der am Grenzfluss Guadiana liegt. Von hieraus verkehrt eine Fähre auf die portugiesische Seite.

Auf dem Rückweg entdecken wir zwei Gezeitenmühlen. Sie nutzen eine uralte Technik, die heute wieder sehr modern wirkt. Man nutzte an vielen Stellen der spanischen und französischen Küsten die Gezeiten, um Mühlsteine anzutreiben. Das herein- und herausströmende Wasser trieb Schaufelräder an und dies zuverlässig jeden Tag.

Das Camera Obscura Projekt

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert