Im Hinterland der Algarve

18. bis 23. November 2023

Von Alvor aus starten wir nach Norden ins Gebirge, auch weil dort der von Pietro empfohlenen Stellplatz liegt. Auf dem Weg zu dem Bergdorf Monchique kommen wir durch das Tal der Störche und staunen nicht schlecht über die hohe Anzahl der Vögel und an welchen abenteuerlichen Stellen sich die Nester befinden. Kaum ein Strommast ohne Storchenpaar. Manche Masten sind wahre »Mehrfamilienhäuser«: Die Störche haben ihre Nester auf unterschiedlichen Ebenen gebaut.

Monchique ist der Hauptort der nach ihm benannten Serra de Monchique. Dieses Gebirge ist einerseits die Grenze zu Alentejo und bildet andererseits für das dahinter liegende Gebiet einen natürlichen Windschutz, vor den teils kühlen Atlantikwinden.

Der Ort Monchique liegt etwa 450 Meter hoch, am Hang des Foia, dem mit über 900 Höhenmetern höchsten Berg der Algarve. Der kleine Ort gefällt uns, er strahlt Ruhe aus, wir wandern durch einen Korkeichenwald die sehr steilen Kopfsteinpflasterstraßen hoch bis zu einem verfallenen Kloster.

Das Kloster ist jedoch nicht unbewohnt, im Inneren leben eine Menge Hühner. Gegen ein kleines Trinkgeld lässt uns der Besitzer dieser kleinen Hühnerfarm in die Klosterkirche.

Von hier oben haben wir einen herrlichen Panoramablick auf die Berge und die kleinen Dörfer rings herum.

Am Nachmittag fahren wir zum Stellplatz, der sehr abseits in den Bergen liegt und gleich unsere Begeisterung weckt. Nur 14 Plätze gibt es hier und wieder haben wir einen herrlichen Blick ins Tal und auf die Berge rundherum.

Am nächsten Tag starten wir von hier aus eine Wanderung. Vorbei an Erdbeerbäumen, eine Pflanze, die uns bis vor kurzem noch völlig unbekannt war und die wir das erste Mal in Nordspanien entdeckt haben. Leider waren die Beeren dort noch unreif.. Hier sind die Früchte jetzt reif zur Ernte und werden zu einem Schnaps verarbeitet, der eine Spezialität dieser Gegend ist.

Wir sind auf der Suche nach weiteren Alternativen zu den großen Campingplätzen an der Küste und entdecken auf Park4night-App die Möglichkeit auf Orangenplantagen zu übernachten. Dies ist ein Grund weshalb wir unser nächstes Ziel ansteuern: Silves, eine kleine Stadt, die etwa 20 Kilometer entfernt von der Küste liegt. Und auch hier landen wir einen Treffer. Wir finden einen Platz bei einem niederländischen Paar, die einige Wohnungen und 3 Stellplätze anbieten, inmitten einer Orangen- und Zitronenplantage. Um uns herum Katzen, friedliche Hunde, Hühner und Obst soviel wir wollen. Außerdem haben wir eine schnuckelige kleine Außenküche und ein eigenes Mini-Badezimmer.

Aus einer Übernachtung werden schließlich vier. Jeden Tag gibt es frisch gepressten Orangensaft aus der bereitgestellten Saftpresse.

Sicher wären wir auch noch länger geblieben aber das hügelige Hinterland bietet zwar viele Wege zum Wandern, jedoch ist die Landschaft nicht sehr abwechslungsreich.

Die Stadt Silves ist die älteste Stadt der Algarve und war lange Zeit Teil eines arabischen Kalifats und aus dieser Zeit stammt auch das aus rotem Sandstein gebaute Castelo dos Mauros. Diese Kasbah, welche die Silhouette der Stadt prägt, erstreckt sich auf einer Fläche von rund 12.000 m².

Man findet in der Stadt auch nette Restaurants und Geschäfte und auch Zahnärzte. Bei Jörg war wegen Zahnschmerzen der erste Arztbesuch auf unserer Reise notwendig. Eine Entzündung der Nerven eines Backenzahns wurde als Ursache der Schmerzen identifiziert. Zunächst sollte die Entzündung behandelt werden, der Zahn könnte dann später in Deutschland gezogen werden, so die Aussage des Arztes. Hoffen wir mal, dass der Zahn das auch so sieht.

Camera Obscura

Nach längerer Zeit gab es wieder eine Fortsetzung des Camera-Obscura-Projekts.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert