10. bis 13. Oktober 2023
Nach den zwei Stadtbesuchen so kurz hinter einander stand uns der Sinn wieder nach mehr Natur. Unser nächster Stopp auf unserer Tour entlang der Küste von Kantabrien war der Ort San Viencente de la Barquera, wo wir auf einem Campingplatz standen, der direkt an einem Surferstrand lag.
Schon auf unserer Fahrt entlang der Küste von Kantabrien und besonders in San Viencente de la Barquera zeichnete sich im Hintergrund die Gebirgskette »Picos de Europa – Gipfel Europas« ab. Wir hatten noch nie von diesen Bergen gehört und waren schon aus der Ferne beeindruckt von diesem Kalksteinmassiv. Deshalb war schnell klar, dass dies unser nächstes Ziel sein sollte.
Die Picos de Europa liegen Luftlinie nur etwa 25 Kilometer vom Atlantik entfernt, sind seit 1995 der größte Nationalpark Spaniens. Die Gipfel der höchsten Erhebungen reichen auf bis zu 2600 Meter. Unser Ziel war der Ort Fuente Dé, von wo aus eine Kabelseilbahn von 1070 Meter auf die Höhe von 1823 Meter geht.
Die Fahrt vom Atlantik war, wie im Reiseführer schon beschreiben, teils abenteuerlich. Besonders bei der Fahrt durch die enge Hermidaschlucht, wo man durch bis zu 600 Meter hohe Felswände fährt und man mit einem so hohen Fahrzeug wie unserem Bus sehr auf Felsüberhänge achten muss. Zum Glück fanden umfangreiche Bauarbeiten an der Straße statt, sodass der Verkehr teils einspurig geregelt wurde und somit wenig Gegenverkehr zu beachten war.
Den ersten Tag unternahmen wir nur eine kleine Wanderung durch die Bergwiesen mit Kühen und Schafen im Tal und ließen die Berge um uns herum auf uns wirken. Für den nächsten Tag planten wir eine Fahrt mit der Seilbahn und dann eine Wanderung über die Berghöhe wieder zurück ins Tal.
Pünktlich um kurz vor 10 Uhr dem Start der Bergbahnfahrten, fanden wir uns am nächsten Tag an der Talstation ein und trafen zunächst auf lange Warteschlangen. Nationalfeiertag in Spanien – letzter Tag mit gutem Wetter laut Prognose – entsprechend groß war der Andrang. Wir hatten Glück und erwischten noch ein Ticket für die Fahrt um 12 Uhr mittags.
In nur 4 Minuten brachte uns die Seilbahn, die nur an einem Kabel hängt, in die Bergwelt, wo uns klare Sicht und herrlicher Sonnenschein empfing. Atemberaubend. Bis zur Passhöhe waren außer uns viele Wanderer unterwegs. Ein Teil kehrten dann zur Bergstation zurück, andere schlugen den Weg zum Berggipfel ein, einige wenige den Weg hinunter ins Tal so wie wir.
Zunächst ging es einemWirtschaftsweg entlang, der immer neue Ausblicke auf die schroffe Gebirgslandschaft bot.
Weiter unten begegnen uns auf den Bergwiesen Kühe, Schafe und Pferde bis wir zu einem Berghotel kamen.
Ab hier müssen wir uns leider den Weg ab und an mit Pickups oder Motorrädern teilen, die den Feiertag zu einem Ausflug zum Hotel oder in die Berge nutzen. Sehr unangenehm für uns, da sie uns in eine Staubwolke hüllen, wenn wir nicht da Weite suchen. Mit Erreichen der Baumgrenze verlassen wir den Wirtschaftsweg und steigen auf einem kleinen Pfad durch Eichenwälder hinab zur Talstation, die wir erschöpft, aber sehr begeistert von der Tour nach 4 ½ Stunden erreichen.
Ein weiterer Höhepunkt unserer Reise – unbedingt zu empfehlen.