GR 34: Der Zöllnerpfad

18. September 2023

In der Bretagne treffen wir immer wieder auf den Fernwanderweg GR 34, der über 2000 km von Saint Malo bis Saint- Nazaire an der bretonischen Küste entlang führt. Angelegt im 17. Jahrhundert war dies ursprünglich ein Weg für Zöllner mit der Aufgabe, das Land vor Schmugglern, Wrackplünderern und Zollbetrügern zu schützen.

Schon auf dem Weg zum Cap Frehel und in der Gegend um Paimpol folgen wir dem Weg zunächst mit dem Fahrrad, soweit dies möglich ist. Allerdings stellen wir schnell fest, dass die wirklich schönen Abschnitte nur zu Fuß zu erkunden sind, da es tatsächlich oft nur ein schmaler Pfad ist. So unternehmen wir von den Campingplätzen, die meist direkt am Wanderweg liegen, zunächst einige Spaziergänge und legen später dann drei Wandertage ein. Einen an der Küste der Legenden, einen auf der Halbinsel Crozon und einen auf der Rhuys-Halbinsel.

Die erste Wanderung verläuft eng an der Küste und nimmt jede Bucht und jede Landspitze mit. Immer wieder erheben sich Felsen im Meer und auch an Land.

Teils wird der Weg von Dünen gesäumt oder landeinwärts von Gemüsefeldern, auf denen Kohl, Zwiebeln oder Artischocken wachsen.

Da wir größtenteils bei Ebbe wandern, liegen in einigen Buchten kleine Schiffe auf Sand.

Am Ende erreichen wir den Strand Plage des Amiets, ein breiter Sandstrand mit klarem blauen Wasser umrandet von Granitfelsen.

Unser Bad im Meer ist erfrischend, aber bleibt nicht ohne Folgen: Jörg wird von einem Petermännchen gestochen, der Fuß ist stark gerötet und schmerzt.

Petermänchen Bildquelle: Roberto Pillon Wikipedia

Recherchen im Internet über diesen Giftfisch lassen Schlimmes befürchten, aber nach einer längeren Pause können wir doch den Rückweg antreten. Es ist zwar der gleiche Weg, aber es eröffnen sich immer wieder neue Aussichten.

Ein ganz anderes Bild bietet sich an unserem zweiten Wandertag. Wir umrunden eine Spitze der Halbinsel Crozon, laufen meist durch eine Heidelandschaft hoch über den Felsenklippen, die teils 60 Meter hoch sind.

Die Festungen aus dem 18. Jahrhundert wurden im 2. Weltkrieg von den deutschen Besatzern teilweise genutzt und zur Festung Brest ausgebaut.
Point des Espanols – eine Festung aus dem 18. Jahrhundert – die vermutlich ebenfalls von den deutschen Besatzern genutzt wurde.

Der Weg ist gesäumt von alten militärischen Anlagen und am Ende erreichen wir den Point des Espagnols an der Spitze der Halbinsel, mit einem Blick auf Brest.

Auf der Halbinsel Rhuys, die den Atlantik vom Golf von Morbihan trennt, wandern wir an der Golfseite entlang. Auch hier geht der Weg zwar eng am Wasser, aber er ist teils durch wilde dichte Hecken gesäumt, sodass wir außerhalb der vielen kleinen Buchten mit Booten nur ab und an einen Blick aufs Wasser werfen können. Teils laufen wir durch Salzwiesen und einen Teil des Weges ist von riesigen Zypressen gesäumt.

Die Wanderungen entlang der Küste waren in ihrer Vielfältigkeit ein besonderes Erlebnis und eine auch gute Abwechslung zum Radfahren. Zumal wir mit unseren Klapprädern wegen mancher steilen Anstiege ganz schön gefordert waren und teils aus der Puste kamen. Da hatten es all die E-Bikefahrer leichter, von denen wir umgeben waren.

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