9. bis 13. September 2023
Saint Malo
Nach Mont Saint Michel ist dies unser zweiter touristischer Hotspot an der Küste. Saint Malo soll eine der am meisten besuchten Städte Frankreichs sein. Wir hatten unseren Bus etwas außerhalb, an einem kleinen Strand geparkt, um mit den Rädern in die Stadt zu fahren. Trotz der beginnenden Nachsaison war die Altstadt stark von Touristen frequentiert. Auch wir schlichen bei 35 Grad Hitze durch die Gassen und über die Stadtmauern, die das Bild der Stadt prägen.
Saint Malo war und ist eine bedeutende Hafenstadt, die einst eine Hochburg der Freibeuter war. Ihre Blütezeit erlebte die Stadt im 16. Jahrhundert. Nicht nur durch Handel und Fischfang, sondern auch durch Kaperfahrten und Sklavenhandel.
Die Altstadt wurde nach der Landung der Alliierten im August 1944 zu 85 Prozent zerstört, da die deutschen Besatzer sich weigerten zu kapitulieren. Nach dem Krieg wurden die Altstadt und die Festungsanlagen originalgetreu wiederaufgebaut.
Eine weite Besonderheit der Bucht von Saint Malo sind die Gezeitenunterschiede zwischen Ebbe und Flut, die bis zu 12 Meter betragen. Man hat 1966 in der Flussmündung der Rance das erste Gezeitenkraftwerk der Welt errichtet, das wir auf unserer Weiterfahrt überquerten.
Cap Fréhel
Unseren nächsten Stopp legten wir an der Côte d’Émeraude, im Nordosten der Bretagne ein.
Die Klippen besitzen dort eine Höhe von 70 Metern und bestehen unter anderem aus rosa farbigen Granit.
Auf dem höchsten Punk des Kaps stehen zwei Leuchttürme: Der älter stammt aus dem 17. Jahrhundert und der neuere wurde 1955 erbaut und kann bestiegen werden, um die weite Aussicht über die Buchten zu genießen. Als wir das Kap besuchten wurden jedoch gerade Arbeiten am Turm durchgeführt.
Das Cap Fréhel ist auch ein Vogelschutzgebiet, das vielen Möwenarten, Austernfischern, Papageientauchern und Sturmvögeln als Brutplatz dient.
Südöstlich von Cap Fréhel und in Sichtweite von Saint Malo befindet sich auf einer schmalen Landzunge das ….
Fort la Latte
Erbaut wurde die frühere Burg im 13. Jahrhundert von der Familie Goyon de Martignon. Im Jahr 1597 wurde sie in Brand gesetzt und fast vollständig zerstört. Zwischen 1690 und 1715 wurde die Ruine als Festung neu aufgebaut, um die nach Saint Malo einfahrende Schiffe vor englischen und holländischen Angreifern schützen. Das im Laufe der Jahrhunderte verfallene Fort wurde ab 1931 restauriert und zum historischen Denkmal erklärt.
Immer wieder diente die pittoreske Festung als Filmkulisse, beispielsweise für den Film »Die Wikinger« mit Kirk Douglas in der Hauptrolle.
Wir könnten uns vermutlich über Monate in der Bretagne aufhalten. Eigentlich sind fast alle Orte entlang der Küste sehenswert, aber wir wollen ja noch vor dem Winter Portugal erreichen und müssen daher viele interessante Orte auslassen.
Paimpol
Unseren nächsten Stopp legen wir auf dem kommunalen Campingplatz von Paimpol ein. Der bretonische Ortsname bedeutet »Am äußersten Ende der Wasserfläche«. Wegen des starken Gezeitenunterschieds von 12 Metern, kann die Bucht nur zeitweilig angelaufen werden. Paimpol besaß ab dem 15. Jahrhundert eine große Bedeutung als Fischereihafen. Es wurde hier sogar ein spezielles Fangschiff entwickelt und gebaut. Die Fangflotten wagten sich bis vor die kanadische Küste und im 19. Jahrhundert auch in isländische Gewässer.
Direkt neben dem Campingplatz liegt die Abbaye de Beauport, die bereits im Jahr 1202 gegründet wurde. Ihre Blütezeiten hatte die Abtei im 13., 14. und zu Beginn des 18. Jahrhunderts. 1790 wurde das Kloster geschlossen und von einem Island-Fischer aus Paimpol gekauft. Leider setzte ab diesem Zeitpunkt auch eine Plünderung der Abtei ein, die erst 1862 beendet wurde, als das Gelände unter Denkmalschutz gestellt wurde. Heute bietet das erhaltene Kirchenschiff und die noch verbliebenen Gebäude – besonders am Abend – ein Bild, das durchaus als Filmkulisse für einen Gruselfilm dienen könnte.
Wir hatten das Glück, uns an einem Dienstag in Paimpol zu befinden, denn dann gibt es im Ort einen großen Wochenmarkt. Dort werden wunderbare, regionale Produkte angeboten. Natürlich Fisch, aber auch Käse, Fleischprodukte und natürlich jede Menge Obst und Gemüse. Manche der Produkte sind uns völlig unbekannt und die riesigen lebendigen Krabben und Hummer auch etwas unheimlich.
Mit dem Fahrrad entlang der Küste
Hafen von Ploubazlanec