Mont Saint Michel

8. September 2023

Wer den Norden Frankreichs bereist, kommt um ein touristisches Highlight eigentlich kaum herum:
ein Besuch der Insel Mont Saint Michel. Als wir uns im Vorfeld über die Anreise informierten, wurde uns schnell klar, was uns dort erwarten würde. Parkplätze für mehrere tausend Fahrzeuge am Festland macht deutlich, welche Menge an Besuchern dort täglich eintrifft.

In einem ARD-Bericht auf Tagesschau Online berichtete Susanne Bohland am 03.09.2023 über das Tourismus-Problem der Insel Mont Saint Michel:

»Dicht an dicht laufen sie durch die Gassen von Mont Saint Michel. Besucherinnen und Besucher aus aller Welt, manche mit Köfferchen, manche mit Kinderwagen, manche im Rollstuhl – alle schieben sich hoch zur berühmten Abteikirche. Den ganzen Tag über geht das so, vor allem im Sommer und hauptsächlich zwischen 11 und 16 Uhr. In diesem Jahr erwartet die kleine Gemeinde in der Normandie drei Millionen Gäste, so viele wie nie zuvor.

Mont Saint Michel, dieses Inselchen im französischen Wattenmeer, ist nach der Hauptstadt Paris die am häufigsten besuchte Touristenattraktion Frankreichs – und das, obwohl in der kleinen Gemeinde nur etwa 30 Menschen leben. Erstmals haben sie in diesem Jahr versucht, die Besucherströme ein wenig zu regulieren. Wirklich nur ein wenig, denn vergraulen möchte man natürlich niemanden. Schließlich bringen die Gäste viel Geld ein.«

Anreise

Um dem Besucherstrom etwas zu entgehen, hatten wir auf einem Campingplatz in etwa 14 km Entfernung übernachtet (die Näherliegenden waren bereits ausgebucht) und waren am frühen Morgen mit den Fahrrädern in Richtung Mont Saint Michel gestartet. Wer den Fahrdamm zur Insel vor 10 Uhr erreicht, muss nicht den Shuttel-Bus nehmen, sondern kann das Fahrrad für die Anreise benutzen. Ein weiterer Vorteil: Wenn man die Abtei besuchen möchte – was unbedingt zu empfehlen ist – befindet man sich um diese Zeit noch in der Pool-Position.

Die Abtei

Die Abteikirche

Der Kreuzgang

Das Refektorium und die repräsentativen Orte

Tragende Säulen

Doch nun zu der wichtigen Frage: Lohnt sich ein Besuch der Insel trotz der Besuchermassen. Die Antwort lautet ja. Vor allem die besondere Lage auf einem Felsen mitten in der Wattlandschaft und die Architektur der Abtei sind überwältigend.

Weltliche Gebäude

Die Geschichte der Insel kann man leicht recherchieren: deshalb hier nur ein paar kurze Fakten.

Nach einer Legende erschien der Erzengel Gabriel dem Bischof Aubert von Averanches im Jahr 708 und erteilte ihm den Auftrag zum Bau einer Kirche auf der Insel.

Mit dem Bau der Abtei wurde um das Jahr 1022 begonnen.

Die Insel besaß immer eine große strategische Bedeutung. Sie trotzte den Angriffen der Wikinger und auch der Belagerung der Engländer (1423-34) während des Hundertjährigen Krieges.

Während der Französischen Revolution wurde die Abtei zu einem Gefängnis umgewandelt, in dem zwischen 15.000 und 18.000 Menschen einsaßen.

Im Watt

Bis in die 1960er Jahre lebten im Kloster Benediktiner-Mönche, seit 2001 Ordensleute der Gemeinschaft von Jerusalem und Sankt Martin, die dort die Wallfahrtsseelsorge betreuen.

Pro Jahr besuchen etwa 2,3 Millionen Menschen den Berg, der 1979 zum Weltkulturerbe ernannt wurde.

Ansonsten…

… gab es noch am Strand Sportunterricht der besonderen Art für die Schüler:

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