22. bis 24. August 2023
Es ist weiterhin sehr heiß: Am Tag betragen die Temperaturen etwa 33 Grad und der Innenraum des Busses heizt sich auf fast 40 Grad auf. Selbst nachts sinkt die Temperatur im Camper nur auf etwa 25 Grad. Dies führt dazu, dass der Kühlschrank im Dauerbetrieb versucht seine Kühltemperatur zu halten. Dabei verbraucht er so viel Energie, dass unser externes Solarpanel nicht genügend Ertrag liefert. Das Solarmodul auf dem Dach des Busses kommt kaum zum Einsatz, weil wir natürlich im Schatten parken. Es ist paradox: Bei brennender Sonne müssen wir uns nach Monaten der Autarkie wieder an externen Strom anschließen. Im Norden Europas war die selbsterzeugte Energie hingegen immer ausreichend.
Unser nächstes Ziel ist die Kleinstadt Ribauvillé.
Es ist schon erstaunlich, dass sich das Elsass über einen so langen Zeitraum seine Kultur und seine Gebäude erhalten konnte. Auch in einer Zeit, in der von Tourismus noch keine Rede war und die alten und schiefen Fachwerkhäuser für viele Bewohner*innen vermutlich eher unpraktisch waren.
Heute scheinen viel Städte im Elsass vom Tourismus zu leben. Für unseren Geschmack sind sie jedoch etwas zu hyggelig. Die Fachwerkhäuser sind hübsch herausgeputzt, es gibt an allen Ecken Elsässer Küche zu überhöhten Preisen und die Andenkenläden quellen über vor »typisch Elsässer« Produkten.
Man muss nur die kleineren Orte der Region ansteuern, um ein Elsass zu erleben, das noch authentisch erscheint und nicht auf Tourismus ausgerichtet ist.
Ausflüge versuchen wir am Vormittag oder am späteren Abend zu unternehmen, ansonsten sitzen wir eher lethargisch mit einem Getränk im Schatten oder suchen das nahegelegene Freibad »Carola«auf.
Bei Wanderungen durch die Weinberge und die Obstwiesen fällt auf, welche wundervolle und jahrhundertealte Kulturlandschaft hier erhalten geblieben ist und weiterhin liebevoll gepflegt wird.
Ja, und dann sind hier noch die vielen Burgruinen und Klöster, die schöne Ziele für Ausflüge und Wanderungen bieten. Wenn ich mich an meine Kindheit und Jugend erinnere, war eine Wanderung keine unbequeme Pflichtübung mehr, wenn am Ziel eine spannende Burgruine lockte.
In der Kapelle auf dem Mont Saint Odile wird seit 1931 ohne Unterbrechung gebetet.
Auf dem Weg in Richtung Munster legen wir einen Stopp in Colmar ein. Eine Stadt, die auch von amerikanischen und japanischen Touristen entdeckt wurde. Kein Wunder, denn sie ist tatsächlich eine Bilderbuch-Stadt, die jedoch für unseren Geschmack mit etwas zu viel »Zuckerguss« garniert ist.
Auch hier wieder jede Menge Souvenirs
Ansonsten…
…fällt es uns etwas schwer nach unserem Stopp in Deutschland wieder in unseren Reiserhythmus zu kommen und wir müssen die Lust an neuen Ländern und Regionen wieder neu entdecken. Allerdings scheint so ein Tiefpunkt nach Monaten auf Achse auch ganz normal zu sein. Wir haben Berichte von mehreren Langzeitreisenden gefunden, die über dieses Phänomen schreiben.
Und dann war da noch…
… ein wunderbares Brass-Konzert in dem kleinen Dorf Mittelbergheim.