13. bis 15. Juli 2023
Jetzt hat es uns einmal richtig erwischt: Eine kräftige Regenfront zieht über die Mitte Norwegens. Der Regen verfolgt uns während der Fahrt in den Süden und wird am Abend auf dem Stellplatz zum Starkregen. Merklich verändert sich die Landschaft. Die RV 17, die bislang entlang der Küste führte, biegt nun ab ins Landesinnere. Die Berge werden etwas flacher und wir fahren durch ausgedehnte Waldgebiete und entlang von Seen.
Dampfsägewerk
In der Nähe von Namsos haben wir übernachtet. Die Stadt ist ein Zentrum der holzverarbeitenden Industrie. Hier existiert noch ein altes Dampfsägewerk, das bis heute als Museumsbetrieb existiert und kleinere Aufträge übernimmt.
Weil es am nächsten Morgen immer noch stark regnete, war die Besichtigung dieses Museums genau der richtige Programmpunkt.
Leider erlebten wir an diesem Tag nicht die Live-Produktion von Holzbrettern und Leisten. Scheinbar gab es aktuell keine Aufträge. Aber auch so war es sehr interessant, sich ohne Führer und Sicherheitseinweisung zwischen den alten Maschinen zu bewegen und die einzelnen Produktionsschritte nachzuvollziehen.
Ende des 19. Jahrhunderts hatte man hier eine zu diesem Zeitpunkt revolutionäre Idee umgesetzt: Man stellte Bausätze für Häuser und Schulen her: der Beginn einer Fertighausproduktion.
Trondheim
Die Kommune ist das Zentrum Mittelnorwegens und mit ca. 213.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Norwegens.
Diese Stadt unterscheidet sich deutlich von den sehr viel kleineren Kommunen, die wir im Norden des Landes gesehen haben. Es gibt eine sehenswerte Altstadt und eine Menge Kunst und Kultur. Die farbenfreudigen Gebäude der Altstadt vermitteln Lebensfreude und Leichtigkeit. Überall gibt es kleine Straßencafés und Restaurants.
Durch Zufall konnten wir an einer Orgelmeditation im Nidarosdom zu Trondheim teilnehmen. Der Dom beeindruckt sowohl außen als auch im Inneren.
Bereits 1050 war Trondheim Bischofssitz und da die Kirche große Steuereinnahmen verbuchen konnte, weil hier bedeutende Handelsverbindungen nach Nordeuropa bestanden, konnte im 13. Jahrhundert ein gotischer Dom fertiggestellt werden.
Täglich um 12:30 Uhr kann man an der bereits erwähnten Orgelmeditation teilnehmen. Die moderne Orgel umrahmt das Hauptportal. Ungewöhnlich ist, dass der Spieltisch der Orgel ganz präsent mitten im Kirchenschiff steht.
Auch der Klang der Orgel ist besonders. Unsichtbar für die Zuhörer sind ein Teil der Orgelpfeifen im Kirchenraum verteilt. Dadurch entsteht ein dreidimensionaler Klang.
Am Abend konnten wir uns bei einem Abendessen bei Ikea, wo wir unseren Bus geparkt hatten, kulinarisch auf unser nächstes Ziel einstimmen: Schweden.
Wie schön, schon am Frühstückstisch einen neuen Beitrag von Euch vorzufinden und den dann mit Hochgenuss zu lesen und die Fotos zu betrachten- und die Gedanken wieder Richtung Norden ziehen zu lassen…