Um einige Tage unabhängig von den Stromanschlüssen auf Campingplätzen unterwegs sein zu können, stand die nachträgliche Montage einer Solaranlage auf unserer Wunschliste. Diese wollten wir direkt bei Campmobil einbauen lassen. Die Kontaktaufnahme mit dem Aufbauhersteller ergab, dass eine Nachrüstung möglich ist, allerdings zu einem höheren Preis als bei der Erstausstattung, da der Zeitaufwand eines nachträglichen Einbaus höher ist. Bei Neufahrzeugen wird die Solaranlage montiert, wenn sich das Dach noch nicht auf das Fahrzeug befindet, was natürlich deutlich einfacher ist.
Generell verwendet man bei Campmobil sehr hochwertige, aber auch teure Komponenten. So werden beispielsweise Seewasserfeste Panels der Firma Solara verwendet.
Auf der Messe Abenteuer Allrad hatte ich die Gelegenheit sich verschiedene Solarmodule anzusehen. Die Darstellung auf einer Internetseite oder in einem Katalog bildet die Realität oft nur ungenügend ab. Tatsächlich erschienen mir die Solarmodule von Solara die beste Wahl. Bei den Solarpanels einiger Mitbewerber, hatte ich den Eindruck, dass die elektronischen Bauteile nur ungenügend geschützt waren. Man kann sich leicht vorstellen, was passiert, wenn während der Fahrt Äste über das Panel streichen und Bauteile treffen, die nur in dünne Kunststoffkästchen verbaut sind. Bei den Modulen von Solara sind die Solarzellen und Anschlüsse gut geschützt.
Ein wichtiger Grund für den Einbau des Solarmoduls bestand nicht nur in der Unabhängigkeit von den Steckdosen auf Campingplätzen. Der Stellplatz unseres Fahrzeugs bietet nicht die Möglichkeit, die Bordbatterien bei längeren Standzeiten nachzuladen. Das Solarpanel soll verhindern, dass die Batterien sich aufgrund längerer Standzeiten entladen und dadurch kaputtgehen.
Um den Solarertrag nachverfolgen zu können, habe ich nachträglich noch einen Solarcomputer verbaut. Ein solches Gerät ist nicht unbedingt notwendig, aber es ist schön, den Solarertrag ablesen zu können. Der Einbau verlangte etwas Überwindung: Es fällt nicht leicht, die Stichsäge anzusetzen und Löcher in die schönen Möbel zu bohren.
Mobiles Solarpanel und Powerstation
Im Bereich der Energieversorgung von Wohnmobilen entwickelt sich der Trend klar zur Nutzung von Powerstations, die alle Bereiche der Bordelektrik in einem Gerät vereinen.
Um noch autarker Reisen zu können, haben wir eine 720 Wh Powerstation und ein mobiles Solarpanel der Firma River im Wohnmobil. Diese kleine, etwa 8 KG schwere oder leichte Box ist einfach fantastisch. Sie lässt sich über Solar, 240 V und 12 V laden und besitzt neben den üblichen USB und 12 V Anschlüssen auch zwei 240 Volt Anschlüsse. Damit können wir unterwegs sogar den Warmwasserboiler oder den Backofen betreiben. Die Powerstation nutzt dafür einen Trick: Eigentlich produziert der Wechselrichter nur 600 Watt Leistung. Über eine sogenannte Boost-Funktion können jedoch auch Geräte bis 1200 Watt betrieben werden. Dabei wird einfach die Spannung heruntergeregelt. Effektiv dauert es somit länger, bis beispielsweise der Backofen aufgeheizt ist. In der Praxis funktioniert es problemlos, solche leistungsstarke Geräte zu betreiben.
Das mobile 160 W Solarpanel kann die Powerstation bei gutem Sonnenertrag erstaunlich schnell aufladen und hat einen großen Vorteil. Das Wohnmobil kann im Schatten stehen, während das mobile Panel an optimaler Stelle positioniert werden kann. Natürlich gibt es auch einen Nachteil: Das teure Pannel kann nur genutzt werden, wenn man sich auf dem Stellplatz aufhält. Unbeaufsichtigt ist das Diebstahlrisiko viel zu hoch.