Ein Vorteil der Fahrzeuge der Firma Campmobil besteht darin, dass das Fahrzeug in zwei oder sogar drei Bereiche zoniert ist:
- Die Dinette, die bei gedrehten Vordersitzen sehr geräumig wirkt, was daran liegt, dass sich dort keine Küche oder seitlichen Schränke befinden.
- Die Küche, die ebenfalls viel geräumiger ist als bei T5/T6Campern, welche die klassische Aufteilung mit Seitenküche besitzen.
- Das Klappbett im Dach. Vorteil hier: In der Küche ist noch Stehhöhe vorhanden, wenn das Bett heruntergeklappt wurde und die Dinette kann natürlich auch noch genutzt werden.
Theoretisch könnten im Fahrzeug vier Personen reisen und schlafen. Richtig bequem und angenehm ist das Leben im Bus aus unserer Sicht jedoch nur mit maximal zwei Personen.
Im Wohnbereich wurden von uns nur wenige nachträgliche Veränderungen vorgenommen. Alles ist funktional und durchdacht ausgestattet. Die Hochdachvariante bietet durch die zusätzlichen Fächer im Dachbereich mehr Stauraum als die Klappdachvariante.
Die Dinette
Serienmäßig kann in der Dinette ein Tisch eingehängt werden, der während der Fahrt im Zwischenboden verschwindet. Die Tischplatte kann ausgeschwenkt werden, um die Fläche zu verdoppeln. Der Vorbesitzer unseres Fahrzeugs hatte auf diese Option verzichtet und sich einen kleinen Bürotisch bauen lassen, der ringsherum mit Echtholzkanten versehen ist. Ein schöner Tisch, der sich für zwei Personen jedoch als zu klein erwies. Ich habe daher einen Tisch angefertigt, der dem Serientisch weitgehend entspricht. Hierfür habe ich mir bei einer örtlichen Tischlerei zwei phenolbeschichtete Multiplexplatten zuschneiden lassen. Ein tolles Material, welches zwar etwas schwerer ist als das sonst verwendete Pappel-Multiplex Material, welches jedoch einige Vorteile bietet: Die Kanten müssen nicht mit einer Kunststoffleiste versehen werden. Es genügt sie zu ölen oder zu wachsen. Die transparente Oberflächenbeschichtung der Holzplatten ist sehr pflegeleicht und auch optisch sehr schön, da man die Holzmaserung sieht. Auch das höhere Gewicht der Platten hat sich als Vorteil erwiesen: Der Tisch steht dadurch sehr stabil.
Ein amüsantes Detail am Rande: Erst nach einem halben Jahr der Nutzung entdeckte ich durch einen Zufall, dass der Metallbügel, der zum Aufbau der Bettverbreiterung benötigt wird, auch als Armlehne der Sitzbank Verwendung finden kann. Da dieser Bügel den Mitfahrern auf der Rückbank zwar den notwendigen Seitenhalt bietet, aber völlig ungepolstert ist, dachte ich über eine Verbesserung nach. Die Lösung war ganz einfach: Auf den Bügel wird ein Stück Isolierung für Heizungsrohre geschoben. Die Isolierung habe ich mit einer Utensilientasche aus Filz umnäht. Eine praktische Lösung, wenn man unterwegs Handys oder Lesestoff unterbringen möchte.
Im Innenraum sind genügen Steckdosen und Beleuchtungskörper vorhanden. Einzig im Dachbett nutzen wir eine zusätzliche LED Klemmleuchte und einen Ventilator für tropische Nächte.
Funktionales Design
Besonders gut gefallen mir die handwerklich sehr schön gefertigten Echtholzleisten. Sie vermitteln geradezu ein maritimes Flair. Man fühlt sich im inneren des Fahrzeugs fast wie in einer Schiffkajüte. Rein funktional kann man aus meiner Sicht kaum noch etwas verbessern. Als gelernter Designer habe ich natürlich Ideen entwickelt, wie man den Innenraum etwas moderner gestalten könnte. Zum Beispiel könnte ich mir in Verbindung mit den wunderschönen Echtholzleisten farblich gestaltete Möbeloberflächen mit HPL-Beschichtung vorstellen.
Aus meiner Sicht wäre es praktisch, einen mobilen Kühlschrank in den Küchenblock zu integrieren. Damit wären mehrere praktische Vorteile zu erzielen:
Der Kühlschrank ließe sich direkt auf dem Supermarktparkplatz von außen befüllen und er könnte auch außerhalb des Fahrzeugs genutzt werden. Nicht nur beim Camping, sondern auch für Partys etc. Durch den Wegfall eines fest eingebauten Kühlschranks könnte zudem die Schrankwand auf der Fahrerseite vollkommen neu gestaltet werden. Dort gibt es bislang durch den zentral angeordneten Einbaukühlschrank keinen Gestaltungsspielraum für die Anordnung der Möbeltüren. Die Schrankoberfläche wirkt dadurch sehr zerklüftet.
Einen Nachteil hätte diese Lösung jedoch: Ein mobiler Kühlschrank besitzt gegenüber einem fest eingebauten bei ähnlichen Außenmaßen einen kleineren Kühlraum.
Kathrin war es wichtig, den Innenraum des Busses vor unserer großen Reise zu individualisieren. Bislang waren die vorherrschenden Farben grau und braun. Mithilfe einiger farblich abgestimmter Kissen und Vorhänge wirkt der Wohnraum nun viel offener und freundlicher. Für die Rückbank haben wir Filzauflagen herstellen lassen. Oft legen wir diese Auflagen an kühlen Tagen oder Abenden auf die Campingstühle: Sie isolieren enorm.
In die Vorhänge sind Magnete eingenäht: Sie lassen sich schnell und unkompliziert an dünne, aufgeklebte Metallleisten anbringen. Auch oberhalb des Küchenblocks befindet sich eine Metallleiste, an die mithilfe starker Neodym-Magnete, Schlüssel, Bilder und eine Küchenrolle fixiert werden können.
Im Fahrerhaus und im Heckbereich, wo sich auch die Toilette befindet, kann ein Stoffvorhang als Sichtschutz magnetisch befestigt werden. Unterhalb des Fensters befindet sich normalerweise ein Element zur Bettverbreiterung, welches wir gegen Filztaschen ausgetauscht haben. Ein Netz, welches am Dachbett befestigt ist, enthält Thermomatten für die Front- und Seitenscheiben des Fahrerhauses.