Gereinigt und mit neuen Sommerreifen war das Fahrzeug fit für ein erstes Probewochenende. Ich hatte zwar gleich nach dem Kauf zwei Nächte im Bus verbracht und bei Temperaturen unter 10 Grad die Standheizung testen dürfen, eine Campingtour hatten wir jedoch noch nicht unternommen.
Unser erstes Campingwochenende führte uns nach Sachsen-Anhalt, auf einen Campingplatz in der Nähe der Elbe. Es war traumhaftes Sommerwetter. Wir fuhren über schmale Straßen, schattige Alleen und durch dünn besiedelte Landschaften. Der Möbelbau im Heck des Fahrzeugs erwies sich als grundsolide verarbeitet. Nichts knarzte oder rappelte. Und wenn doch etwas zu hören war, lag es an schlecht verstautem Gepäck.
Die erste Nacht zu zweit im Hochdach verlief nicht ganz so idyllisch, wie ich mir das vorgestellt hatte.
Der Bus hatte sich tagsüber aufgeheizt und der Schlafbereich im Hochdach, kühlt auch nachts nicht ab. Der Vorbesitzer hatte den serienmäßigen Einbau einer Dachluke abgewählt, so konnte die warme Luft nicht entweichen. In der Nacht wachte ich auf und hatte fast eine Panikattacke. Der niedrige Schlafraum und die Wärme führte dazu, dass ich das Gefühl hatte keine Luft mehr zu bekommen. Ganz dicht am geöffnete Seitenfenster liegend, versuchte ich ruhig durchzuatmen. Auch das Verlassen des Bettes verlangt einige akrobatische Übungen, wenn man zu zweit im Dachbett schläft, da man versuchen muss, sich einmal um die eigene Achse zu drehen, ohne den Partner zu treten. Am nächsten Morgen wachten wir beide mit leichten Rückenschmerzen auf. Das Bett verfügt zwar über einen Lattenrost, die Matratzenstärke von ca. 7 cm ist jedoch nicht gerade üppig.
Zwei Dinge waren nach uns nach dieser Nacht klar: Ein Dachfenster musste unbedingt nachgerüstet werden und die Matratze sollte mit Schaumstoff oder einer Bettfederung unterfüttert werden, um den Schlafkomfort zu erhöhen.
Die nächtlichen Panikattacken traten noch ein paar Mal auf, nach einigen Nächten hatte ich mich jedoch an die niedrige Deckenhöhe über meinem Kopf gewöhnt.